Deusche Arzneimittelversorgung dem Zusammenbruch nahe

Die reguläre und kontinuierliche Versorgung des deutschen Marktes mit Arzneimitteln steht im Augenblick unter der großen Gefahr, unterbrochen oder gar vollständig zusammenzubrechen. Der Grund für den Abbruch der Lieferungen sind neue strenge Gesetze in China, die angeblich der Abwehr von Spionageversuchen dienen sollen. 

Die meisten der Inhaltsstoffe in deutschen und europäischen Arzneimitteln werden nämlich aus China geliefert. Bevor diese jedoch in die heimische Produktion von Medikamenten eingeführt werden können, müssen staatliche deutsche Inspekteure oder von der EU-zugelassenen Pharmaspezialisten die Ingredienzen vor Ort auf ihre Legitimität überprüfen. Ein neues Antispionage-Gesetz in China gibt jedoch chinesischen Behörden das Recht, ausländische Mitbürger willkürlich festzuhalten und deren Ausreise aus dem Land zu verweigern. 

Das führt jetzt dazu, dass dieselben Inspekteure jetzt nicht mehr nach China reisen wollen, weil sie befürchten, dass sie in chinesischen Gefängnissen landen. Damit können die notwendigen Kontrollen nicht mehr durchgeführt werden und die deutschen Pharmaunternehmen werden daran gehindert, die essenziellen Inhaltsstoffe für die Arzneimittelproduktion zu importieren. 

Neben der Bedrohung für europäische Arzneimittel-Inspekteure besteht auch die reelle Gefahr für eine großangelegte Industriespionage, weil die chinesischen Behörden durch die Festnahme der ausländischen Staatsbürger sich Zugang zu deren höchst sensitiven Papieren verschaffen. 

Erste Opfer der Arzneimitteleinschränkung sind Krebspatienten, die mit der Stammzellentherapie der Firma Medac behandelt werden. Der Pharmabetrieb hat schon seit Dezember 2023 keine neuen Zulieferungen aus China wegen mangelnder Kontrolle erhalten und ist jetzt in Baden-Württemberg vor Gericht gegangen, um eine Lösung für das Problem zu erzwingen. Das dortige Landesgericht hat eine vorläufige Einwilligung gegeben, die lebensnotwendigen Ingredienzen ohne Inspektion kurzweilig eingeführt werden dürfen, sagt aber auch, dass dies nur eine Notlösung ist und einer mehr grundsätzlichen Entscheidung seitens des Gesundheitsministeriums bedarf. 

Ein Kommentar

  1. Tja, willkommen in leider unserer neuen Welt. Da wir ja großzügig fast alle relevanten Produktionen wegen des Geldes im Wesentlichen nach China gegeben haben, können wir fast nichts mehr selber machen. Wue jetzt zu erfahren war, löst BASF Ihren Standort in Ludwigshafen über die nächsten Jahre zumindest zum Teil auf. Es läuft geil, aber leider rückwärts und bergab. Die Zeichen stehen deutlich an der Wand. Mal schauen, ob jemand noch rechtzeitig sie zu lesen bereit ist. Wenn nicht … gute Nacht, Marie …

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