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Mega-Krise erfordert Sparkurs: Weniger Lohn für Hunderttausende Deutsche

Ausgerechnet in Zeiten, in denen alles teurer geworden ist, sollen Hunderttausende deutsche Bürger weniger Lohn bekommen. Auch Sie sind betroffen, wenn Sie zu den 120.000 VW-Mitarbeitern gehören, und sich Experten mit ihrer kontroversen Empfehlung durchsetzen: Lohnverzicht!

Regierungsberater Jens Südekum von der Uni Düsseldorf schlägt gegenüber der BILD vor: „Eine Sanierung wird Zeit brauchen. In der Zwischenzeit ist ein Sparkurs unvermeidbar. Das könnte auch Lohneinbußen bei den Beschäftigten bedeuten. Das ist zwar unangenehm in diesen Zeiten, wo die Preise weiterhin hoch sind. Doch sichere Jobs gibt es nicht umsonst.“ Und die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat denselben Vorschlag: „Lohnverzicht kann eine Möglichkeit sein, zunächst Jobs zu erhalten und so den Wandel sozial verträglicher zu gestalten.“

Wie bekannt wurde, steckt der weltweit größte Autobauer VW in einer Krise. 30.000 Jobs wackeln alleine in Deutschland, drei Werke sind von der Schließung bedroht. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, müsse dringend umgedacht werden, findet auch Stefan Bratzel vom „Center of Automotive Management“. Dass die Kosten gesenkt werden müssen, sei „eine unbequeme Wahrheit.“ Und: „Die Party der Automobilindustrie, von der wir in den letzten 20, 30 Jahren profitiert haben, ist vorbei.“

Lohnkürzungen waren bereits in der Vergangenheit das Mittel der Wahl, nämlich in den Neunzigern, als ebenso Tausende Jobs auf der Kippe standen. Damals stellte man auf eine 4-Tage-Woche um und setzte einen Lohnverzicht von mehr als zehn Prozent durch. Sogar IG-Metall-Chefin Christiane Benner zeigte sich offen für eine Wiederholung: „Wir sollten nichts unversucht lassen, um die Beschäftigung zu erhalten.“

Auch Deutschlands Politiker sehen sich in der Pflicht, helfend einzuschreiten.  Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will nun bei den Fördermaßnahmen für Elektroautos zurückrudern. Denn im Dezember letzten Jahres hatte die Regierung die Auszahlung von Förder-Geldern für E-Autos eingestellt. In der Folge kam es zu einem rapiden Absturz der Verkaufszahlen. Jetzt sollen steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen kommen. Habeck: „Ich fühle mich schon in der Verpflichtung, etwas zu tun.”

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Martin Beier