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Panik an Bord: Blutende Passagiere aus Flug 1203 geborgen

Heftige Szenen spielten sich an Bord von Flug 1203 ab: Panik brach aus, und nach einer Notlandung konnten zehn Passagiere nur noch verletzt aus der Maschine aussteigen. Schuld war ein dramatischer Druckabfall.

 „Ich hörte ein Zischen und dann fühlte ich plötzlich einen Schmerz in meinem rechten Ohr. Es klang so, als würde mein Ohr blubbern. Als ich hingriff, sah ich dann das Blut“, erinnert sich ein Opfer im Interview mit dem TV-Sender CNN an die dramatischen Minuten voller Todesangst. Am Delta-Air-Flug von Salt Lake City nach Portland in den USA war schon kurz nach dem Abheben klar, dass hier etwas ganz gewaltig falsch laufen muss.

Mehrere Passagiere begannen laut „KSL5TV“ kurz nach dem Start aus Mund und Ohren zu bluten. Schnell war klar, dass der Druck in der Kabine nicht stimmen kann. Schlimmer noch: Der Druckabfall wurde von Minute zu Minute schlimmer. Der Pilot reagierte umgehend, kehrte um und landete wieder in Salt Lake City. Im Zuge der Landung brach im Flugzeug dann aber Panik aus.

Nach der Notlandung mussten zehn Fluggäste sich in ärztliche Behandlung begeben „Wir entschuldigen uns aufrichtig bei allen Passagieren für ihre Erfahrung auf Flug 1203“, so Delta-Air in einer Stellungnahme. Eine Prüfung durch die US-amerikanische Federal Aviation Administration (FAA) steht noch aus.

Ab einer Höhe von etwa 2.500 Metern sinkt der Luftdruck und damit auch der Sauerstoffgehalt in der Luft – Menschen könnten also in der üblichen Flughöhe von 9.000 bis 12.000 Metern nicht überleben. Aus diesem Grund wird die Kabine im Flugzeug mit Druck beaufschlagt. Dennoch bleibt der Sauerstoffgehalt im Blut etwas niedriger als am Boden, zusätzlich können manche Passagiere durch den Druckunterschied Beschwerden wie Schmerzen in den Ohren bekommen. Wie auch andere Funktionen und Bestandteile eines Flugzeuges müssen die Drucksysteme regelmäßig gewartet und geprüft werden, um eine einwandfreie Funktion sicherzustellen.

Einer der tragischsten Vorfälle im Zusammenhang mit einem Druckabfall ereignete sich im Jahr 2005, als Helios Airways Flug 522 von Zypern nach Prag versehentlich mit „manuell“ gestellten Kabinendruck flog, statt auf „automatisch“. Die Piloten bemerkten den Druckabfall nicht rechtzeitig, und sowohl die Besatzung als auch sämtliche Passagiere verloren infolge einer Hypoxie (Sauerstoffmangel im Blut) das Bewusstsein. Das Flugzeug kreiste mehrere Stunden im Autopilot-Modus, stürzte aber schließlich ab, als das Benzin ausging. Alle 121 Personen an Bord starben.

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Martin Beier