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ADAC fürchtet geringere E-Auto-Zulassungszahlen wegen Strafzöllen

Der ADAC lehnt die geplanten EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China gerade auch mit dem Blick auf die Verkehrswende ab. Strafzölle könnten den Wettbewerb verzerren und die Innovationskraft der gesamten Branche zum Nachteil der Verbraucher beeinträchtigen, sagte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand am Dienstag. “Für den Hochlauf der Elektromobilität ist eine große Angebotsvielfalt auf dem Automobilmarkt, unabhängig von der Herkunft, wichtig. Strafzölle könnten dagegen dafür sorgen, dass einige Modelle vom Markt verschwinden.”

Darüber hinaus sieht der ADAC die Gefahr eines Handelskrieges, der die deutschen Verbraucher hart treffen könnte. “Höhere Preise für Fahrzeuge werden die Kaufentscheidungen beeinflussen und den Umstieg auf umweltfreundliche Elektromobilität erschweren”, so Hillebrand. “Auch die inländische Industrie, die einen Großteil ihres Umsatzes bereits in China macht, würde unter einem Handelskrieg leiden, was im Endeffekt ebenfalls zu Lasten der Verbraucher ginge.” Der ADAC appelliert deshalb an die EU und China, alternative Lösungen zu finden, die nicht auf Kosten der Verbraucher gehen.

Weiterhin kaufen laut ADAC weniger Menschen in Deutschland ein E-Auto als politisch gewünscht: Mit 29.708 neu zugelassenen E-Pkw bewegen sich die Zahlen im Mai weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Damit setzt sich auch bei den Fahrzeugen mit reinem Batterieantrieb der allgemeine Trend fort, denn im Mai wurden insgesamt weniger Fahrzeuge zugelassen als in den Monaten April und März. Im Mai des Vorjahres wurden noch 42.780 reine E-Fahrzeuge zugelassen.

Die nun geplanten EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China und die damit einhergehenden steigenden Preise dieser Modelle könnten auch die Zulassungszahlen weiter drücken. In den vergangenen Monaten stammten in Deutschland etwa zehn Prozent der neu zugelassenen reinen Elektroautos von chinesischen Herstellern, im Mai 2024 sind es 14,4 Prozent.

Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet damit, dass bis 2030 mindestens 60 Prozent aller verkauften Autos elektrisch angetrieben sein müssen, um die 1,5-Grad-Schwelle des Pariser Klimaabkommens nicht zu überschreiten.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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  • Viele haben erkannt, dass E-Autos doch nicht die Lösung sind. Sie sind zu teuer, die Reichweiten eingeschränkt . Je nachdem was der Strom an einigen Ladesäulen kostet, kann dass Fahren mit einem Verbrenner günstiger sein, als mit einem E-Auto.
    Die E-Autos aus China sind weitaus billiger als die deutschen E-Autos und haben mehr Elektronik an Bord, als die deutschen Autos.
    Wenn ich ein E-Auto aus China für 25 000 Euro bekomme, für ein deutsches Auto 40 000 Euro bezahlen muss, wer wird da wohl das Rennen machen ?
    Selbst wenn VW die Preise um 10 000 Euro senken würde, wären die Autos immer noch teurer als die chinesischen.
    Der Verkauf an deutschen E-Autos wird einbrechen. Oder die deutsche Automobilindustrie stellt Autos her, die preislich nicht groß von den chinesischen abweichen und technisch ähnlich der chinesischen sind.
    Wie das bei den Löhnen umzusetzen ist, die bei uns bezahlt werden, ist mir schleierhaft.
    Um einem Handelskrieg mit China aus dem Wege zu gehen, sollen laut ADAC keine Zölle auf chinesische Autos verhängt werden.
    Wenn keine Zölle verhängt werden, überlassen wir den deutschen E-Auto Markt den Chinesen. Der ADAC meint, dass man andere Wege finden müsste, macht aber keinerlei Vorschläge wie diese aussehen sollen oder könnten.
    Hier gehrt es um Milliarden und dafür anderer Wege zu finden, sollen die mit der Verteuerung anderer chinesischer Produkte ausgeglichen werden ? Diese Rechnung geht nicht auf..
    Wenn mal die ersten 15 000 chinesischen E-Autos auf unseren Straßen laufen, wird man wohl wach werden..

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