Mit diesem Absturz hatten Baerbock und Habeck sicher nicht gerechnet. Doch tatsächlich erreichen die Grünen in Umfragen einen neuen Tiefpunkt. Die meisten Deutschen sind mit der Ampelregierung schlichtweg nicht zufrieden. Vor allen Dingen die Grünen machen keine gute Figur, wie viele finden. Deswegen liegt die Zustimmung für die Grünen in neuen Umfragen gerade einmal bei 13 Prozent.
Noch im Mai 2023 erreichte die Partei eine Zustimmung in der Bevölkerung von 15 Prozent. Einen so tiefen Wert wie 13 hatte es seit Oktober 2021 nicht mehr gegeben.
Woran das liegt, ist rein spekulativ. Doch als Kanzler möchten wohl die wenigsten einen Grünen-Politiker sehen. Würde Parteikollegin Annalena Baerbock aktuell als Kanzlerkandidatin antreten, würde sie mit 17 Prozent Zustimmung auf ein leicht besseres Ergebnis kommen als Habeck mit 16 Prozent. In beiden Fällen erreicht Bundeskanzler Scholz die besten Werte, gefolgt vom CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Man sieht es hier einmal mehr: Die Grünen befinden sich auf einem absteigenden Ast.
Sind sie künftig in der Regierung also gar nicht mehr vertreten? Man weiß es nicht. Fakt ist aber auch, dass die Halbzeitbilanz der neuen Regierung eine solide Leistung zeigt. Auch das ergaben die Umfragen. Im Kontrast zu einem vergleichsweise hohen Umsetzungsgrad werde die Ampel von vielen aber als „Streitkoalition“ gesehen.
Und so ist es tatsächlich. Als Außenstehender erlangt man leicht das Gefühl, dass die Menschen in der Regierung nicht an einem Strang ziehen. Stattdessen versucht jeder seine eigenen Bedürfnisse und Ziele durchzusetzen – manchmal sogar ohne Rücksicht auf Verluste. Ob das ein Land wie Deutschland am Ende aber weiterbringen kann ist fraglich. Viele Menschen wünschen sich eine einheitlichere Linie und keine Regierung aus Einzelkämpfern. Verstehen kann man das jedenfalls sehr gut. Bleibt abzuwarten, wie sich die neue Regierung in zwei Jahren aufstellen wird.
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