Aus für Milka: Supermärkte verweigern Verkauf

Schlechte Nachrichten für Schokoladenfans: Die lila verpackten Tafeln, die schon so lange zu unseren gemütlichen Nachmittagen gehören, werden bald zu einem seltenen Genuss. Milka hat sich mit zwei großen deutschen Supermarktketten zerstritten, sodass die lila Kuh bald aus vielen Supermarktregalen verschwinden könnte. Ist Milka ein weiteres Opfer der Zeit?

„Steigende Preise lassen sich nicht vermeiden“

Alles in Deutschland wird teurer. Der Verbraucherpreisindex (CPI) berichtet, dass die Lebensmittelpreise im Vergleich zu dieser Zeit im letzten Jahr um 8,8 % höher sind. Auch die Transport- und Herstellungskosten steigen weiter deutlich an. In Europa sind die Logistikkosten um 20 bis 30 Prozent gestiegen.

Schokoladenhersteller, so scheint es, sind gleichermaßen betroffen. Mondelez, Hersteller von Milka, Oreos und Toblerone, hat daraufhin eine Preiserhöhung von 9 bis 15 % angekündigt, die voraussichtlich im Juni in Kraft tritt. „Wir kommen nicht umhin, die Preise zu erhöhen“, so CEO Dirk Van de Put.

Van de Put äußerte sich besorgt, dass „die Inflation so massiv ansteigen wird, dass wir in einen Teufelskreis geraten – eine Inflationsspirale, wie wir sie aus Schwellenländern kennen“. Er hofft, dass sich die Lage ab Ende 2022 stabilisiert. Allerdings dürften die Herstellerpreise noch einige Zeit hoch bleiben.

6000 Geschäfte stellen den Verkauf von Milka ein

Die Supermarktketten Edeka Nord und Netto sind jedoch nicht bereit, die Preiserhöhungen des beliebten Schokoladenherstellers zu akzeptieren, auch wenn sie gerechtfertigt sein mögen. Infolgedessen werden Milkas lila Tafeln zusammen mit mehreren anderen Mondelez-Produkten vollständig aus ihren Regalen verschwinden. Wahrscheinlich wird ein Produkt aus dem eigenen Sortiment des Supermarkts die Lücke füllen.

Fakt ist, das inzwischen bei zahlreichen Edeka-Filialen Milka aus dem Sortiment geflogen ist, wie focus.de berichtet:

Allerdings stand Edeka Nord in der Vergangenheit in der Kritik, Produkteigenschaften von teureren Herstellern zu imitieren, die es zuvor aus seinen Regalen verbannt hatte. Der Safthersteller Granini hat Edeka vor einigen Monaten erfolgreich verklagt, weil er das Design seiner Flaschen mit der Edeka-Eigenmarke Albi kopiert hatte.

Auch L’Oreal, Pepsi und Lay’s Chips haben sich mit der Supermarktkette zerstritten. Milka ist also nur der neueste in einer Reihe von Haushaltsfavoriten, die aus den Regalen von über 6000 deutschen Geschäften verschwinden. Wer wird der nächste sein?

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Stephan Heiermann