CumEx-Affäre: Beweismaterial aus dem Büro von Olaf Scholz plötzlich mysteriös verschwunden

Die CumEx-Affäre ist der größte Betrug, der in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufgedeckt wurde. Durch CumEx- und CumCum-Geschäfte, so der Verdacht, wurden rund 35 Milliarden Euro gestohlen. Die Komplexität des Verbrechens macht den Ermittlern bis heute zu schaffen. Und nun sind einige der wichtigsten Beweismittel in dem Skandal auf mysteriöse Weise verschwunden.

Zwei Laptops mit zusammen über 700.000 E-Mails waren sichergestellt worden, viele davon von der Leiterin des Büros von Olaf Scholz. Jetzt sind sie verschwunden. Mehr noch: Sie wurden aus dem Safe des Untersuchungsausschusses entnommen.

Derjenige, der sie entfernt haben soll, ist kein Geringerer als Steffen Jänicke selbst, der SPD-Chefermittler und Leiter der Task Force zur CumEx-Affäre. Die Begründungen für die Entnahme der Laptops aus dem Tresor erscheinen höchst widersprüchlich: Zum einen, so der CDU-Obmann Richard Seelmaecker, der von der Deutschen Presse-Agentur zitiert wird, habe Jänicke selbst in einer Sitzung der Obleute erklärt, die Laptops seien in “andere sichere Räume” gebracht worden.

Wie die Tagesschau berichtet, ist Mathias Petersen von der SPD hingegen der Meinung, dass die Inhalte der Laptops nichts mit der CumEx-Affäre zu tun haben.

Bekannt ist, dass sich auf den Laptops zahlreiche E-Mails befanden, unter anderem von der damaligen Büroleiterin von Olaf Scholz, Jeanette Schwammberger, sowie von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher. Nach Berichten des Stern und der WAZ ist von 700.000 E-Mails die Rede, von denen jede einzelne möglicherweise Aufschluss darüber geben könnte, ob hochrangige Beamte über Jahre hinweg Kenntnis von CumEx-Geschäften hatten.

Ein weiteres Mitglied des Untersuchungsausschusses, Dennis Gladiator (CDU), glaubt, dass hinter dem Verschwinden dieser Beweisstücke mehr steckt, als verraten wird – schließlich dauerte es laut Gladiator Monate, bis man an die Laptops herankam, da sich das Justizministerium weigerte, sie zur Verfügung zu stellen, obwohl sie im Rahmen der Ermittlungen beschlagnahmt worden waren. Ihr mysteriöses Verschwinden wirft nun zahlreiche Fragen auf.

Foto: Olaf Scholz (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Sara Breitner