Es werden Befürchtungen laut, dass die russische Spionage in Europa wieder auf dem Vormarsch ist. Allein im vergangenen Jahr wurden über 400 russische Geheimdienstmitarbeiter aus europäischen Ländern ausgewiesen. Nun mehren sich die Hinweise, dass der Kreml sein Spionagenetz wieder aufbaut. Doch die Geheimdienste warnen, dass Deutschland noch größere Sorgen hat.
Nicht nur Russland hat ein starkes Interesse an vertraulichen Informationen, die Deutschlands Finanzsektor, Wirtschaft und Infrastruktur betreffen. Bereits im Juni dieses Jahres warnte Bundesinnenministerin Nancy Faeser vor den Gefahren der Spionage aus China. Damals war allerdings nur von der Notwendigkeit die Rede, deutsche Unternehmen, die Industrie und die wissenschaftliche Forschung zu schützen.
Nun aber hat der kleinste und geheimste Nachrichtendienst Deutschlands vor einer bisher übersehenen Gefahr gewarnt – der wachsenden Bedrohung durch militärische Spionage. Wie Verteidigungsminister Boris Pistorius Anfang der Woche in Vilnius erklärte, wird Deutschland eine entscheidende Rolle im neuen Verteidigungsplan des NATO-Bündnisses spielen. Es wird nicht nur Truppen bereitstellen, um die verwundbare Ostflanke des Westens zu schützen, sondern auch die zentrale Drehscheibe für Truppenbewegungen und Nachschub in Europa bilden.
Zudem sieht der Nachrichtendienst ein großes Risiko, dass die Bundeswehr nicht nur von Russland, sondern auch von China ausspioniert wird. In seinem Bericht weist der Militärische Abschirmdienst (MAD) darauf hin, dass Deutschland seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zunehmend zum Zentrum wichtiger militärischer Aktivitäten geworden ist. Der Dienst warnt eindringlich davor, dass die Sicherheit der Bundeswehr zunehmend gefährdet ist.
Wie die Zeit berichtet, ist der MAD sehr besorgt über die wachsende Bedrohung durch chinesische und russische Geheimdienstaktivitäten und warnt, dass “die Stärkung der Spionageabwehr und die Bekämpfung von Spionage und möglicher Sabotage dringender denn je ist.”
Foto: Sgt. Kirk Evanoff, Public domain, via Wikimedia Commons
We use Cookies.