Lauterbach wettert gegen Streik seit Weihnachten: Keine Ärzte mehr verfügbar

Winterzeit ist Erkältungszeit. Doch so richtig geholfen wird den hunderttausenden Kranken in Deutschland momentan nicht. Wegen eines Streiks bleiben bundesweit zwischen den Jahren nämlich Tausende Arztpraxen geschlossen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kann das nicht nachvollziehen. Die Ärzteverbände allerdings beharren hier auf ihr Recht.

Das Lauterbach entsetzt über die Schließungen ist, zeige laut des Vorsitzenden des Virchowbundes, Dirk Heinrich, „dass die Proteste richtig und wichtig sind.“ Lauterbach hatte zuvor die Streiks erneut kritisiert und sich gegen höhere Arzthonorare gewandt. Auch der GKV-Spitzenverband wies Forderungen nach mehr Geld zurück.

Weil die Ärzte mehr Geld haben möchten, müssen kranke Menschen auf medizinische Behandlung nu verzichten. Mehrere tausend Arztpraxen in Deutschland bleiben diese Woche von Mittwoch bis Freitag geschlossen. Nur der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 bleibt aufrechterhalten. Wer in akuter Not ist, kann sich hier Hilfe suchen. Natürlich sind auch die Notrufe weiterhin erreichbar.
Lauterbach sagte am Mittwochabend im ZDF, er verstehe nicht, warum gestreikt wird. Es gebe derzeit eine “riesige Krankheitswelle” in der Bevölkerung. Der Minister kritisierte: „Der Streik bringt überhaupt nichts nach vorne.“ Am Ende leiden hier die, die nichts dafür können. Doch das scheint den Medizinern egal zu sein.
Lauterbach selbst hält sogar die Forderung nach mehr Geld nicht für begründet. Mit Ausnahme der Schweiz werde nirgendwo in Europa in den Praxen so viel verdient wie in Deutschland. Gerade viele Facharztgruppen verdienten im internationalen Vergleich “ausgezeichnet”.

Einer Krisensitzung, die Lauterbach den Vorständen nun vorschlug, wollen die zuständigen Mitglieder der Verbunde nachkommen. Diese wird aber erst im kommenden Jahr stattfinden. Ob die Praxen im nächsten Jahr direkt wieder öffnen, ist aber noch fraglich. Den kranken Menschen jedenfalls wäre das zu wünschen.

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Martin Beier