Die Deutsche Bundesbank hat im ersten Halbjahr 2024 in Deutschland deutlich mehr Falschgeld aus dem Verkehr gezogen als in den sechs Monaten zuvor.
Von Januar bis Juni 2024 waren rund 38.600 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 2,4 Millionen Euro im Umlauf, ein Plus von 29 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2023, wie die Bundesbank am Freitag mitteilte. Die Schadenssumme stieg hingegen nur um knapp 5 Prozent.
“Für die Steigerung sorgten leicht erkennbare Fälschungen insbesondere bei den 10 Euro- und 20 Euro-Banknoten”, sagte Burkhard Balz, im Vorstand der Bundesbank unter anderem zuständig für Bargeld. Zusätzlich gab es Betrugsfälle, in denen Goldmünzen und Autos mit gefälschten 100-Euro-Banknoten erworben wurden. Das Aufkommen von 200- und 500-Euro-Fälschungen ging im Vergleich zum letzten Halbjahr deutlich zurück. “Insgesamt bleibt das Falschgeldaufkommen niedrig: Rein rechnerisch entfielen neun falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner”, sagte Balz.
Der Anteil der einfachen Fälschungen, auf deren Vorderseite “MovieMoney” bzw. auf der Rückseite “Prop copy” aufgedruckt sind, ist weiterhin hoch. Bei einigen dieser Fälschungen wurde der Aufdruck “MovieMoney” überdeckt und durch die Imitation einer Unterschrift ersetzt.
Im ersten Halbjahr 2024 wurden auch rund 79.700 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt, 19 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2023. Der deutliche Anstieg liege vor allem daran, dass die Kreditinstitute und Werttransportunternehmen noch Rückstände von nicht mehr umlauffähigen Münzen aus der Zeit der Corona-Pandemie abarbeiten, so die Bundesbank. In diesen Rückständen seien auch falsche Münzen enthalten.
Pro 10.000 Einwohner und Jahr fielen in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 rechnerisch rund 19 falsche Münzen an. Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf, also bei 2- und 1-Euro-Münzen sowie beim 50-Cent-Stück. Bei niedrigeren Werten scheinen die Herstellungskosten der Fälscher höher zu sein als der Nennwert der selbst hergestellten Münzen.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Euroscheine (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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