Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben europäische Staaten der Ukraine militärische Ausrüstung und Material im Wert von Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Deutschland zeichnet sich durch die Lieferung von Panzerhaubitzen, Raketenabwehrsystemen und einem der besten Panzer der Welt aus. Was es nicht geschickt hat, waren Soldaten. Oder doch?
Russische Nachrichtenquellen behaupten, dass ein Leopard-2-Panzer mit einer aus Bundeswehrsoldaten bestehenden Besatzung bei den Kämpfen in der Gegend von Saporischschja erbeutet wurde. Der Panzer wurde schwer beschädigt, “zerstört”, wie das russische Nachrichtenportal Ria Novosti berichtet. Nur einer seiner Besatzung überlebte. Dieser Mann hat sich dem Bericht zufolge den russischen Truppen gestellt und auf Deutsch “Bitte nicht schießen” gerufen.
Das Besatzungsmitglied soll sich dann als Soldat der deutschen Bundeswehr zu erkennen gegeben haben. Seine Rolle an Bord: Die eines Mechanikers. Die anderen drei Besatzungsmitglieder, die bei dem Angriff auf den Panzer ums Leben kamen, sollen ebenfalls Deutsche gewesen sein. Und nicht nur das: Nach Angaben des Kommandeurs der russischen Angriffstruppe vor Ort, der vom militärischen Enthusiasten-Blog militarywatchmagazine.com zitiert wird, soll der gefangen genommene Mechaniker bestätigt haben, dass alle Besatzungsmitglieder des Panzers derselben Einheit der Bundeswehr angehörten.
Dieser Bericht hat in den sozialen Medien für großes Aufsehen gesorgt. Die Spekulationen überschlagen sich: Hat Deutschland wirklich eine Besatzung mit einem seiner Panzer entsandt? Die Bundesregierung dementiert entschieden: Ukrainische Panzerbesatzungen wurden in Deutschland ausgebildet. Kein Soldat der Bundeswehr hat ukrainischen Boden betreten.
Ist der Bericht also eine Erfindung russischer Propagandisten, um Unruhe zu stiften? Es könnte eine andere Erklärung geben: Nämlich, dass der festgenommene Mann zwar deutscher Herkunft ist, aber als Söldner in der Ukraine kämpfte. Es wird berichtet, dass deutsche Söldner sowohl für die ukrainische als auch für die russische Seite kämpfen. Auch die berüchtigten Wagner-Söldner sollen einige deutsche Mitglieder haben.
Ein Grund, warum sich ein Söldner als Bundeswehrsoldat ausgegeben haben könnte, wurde von Merkur.de genannt: Für die Russen haben Söldner keinen Anspruch auf Schutz durch die Genfer Konvention, wie es bei Soldaten der Fall ist. Der Deutsche, sofern er es war, könnte sich als Bundeswehrsoldat ausgegeben haben, weil er befürchtete, sonst auf der Stelle getötet zu werden.
Foto: Bundeswehr-Panzer ´Leopard 2´, über dts Nachrichtenagentur
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