Nach Sonneberg: Die AfD nimmt ganze Städte ein

Die rechtspopulistische Partei nimmt in Deutschland mehr und mehr an Fahrt auf. Inzwischen liegt sie laut diverser Umfragewerten auf Platz 2, nur wenige Prozentpunkte hinter der Union. Die Kanzlerpartei SPD hat sie längst überholt. Nun ist im thüringischen Kreis Sonneberg mit Robert Sesselmann erstmals ein AfD-Kandidat in den Landrat gewählt worden. Eine Entscheidung, die vielerorts schockiert und noch einmal deutlich macht, wie stark die Partei inzwischen geworden ist.

Laut Landkreistag-Präsident Reinhard Sager sollte man das Ergebnis der Wahl aber ohne Widerworte respektieren. Er allerdings knüpft große Erwartungen an den Politiker und hofft, dass er einwandfrei und natürlich auch rechtsstaatlich handeln wird.
„Es war eine demokratische Wahl, der Bewerber ist am Sonntag gewählt worden. Und er muss jetzt beweisen, dass er sich an rechtsstaatliche Vorgaben hält“, sagt Sager wortwörtlich.

Sesselmann hatte sich bei der Stichwahl im Landkreis Sonneberg am vergangenen Sonntag mit 52,8 Prozent der Stimmen gegen seinen Kontrahenten Jürgen Köpper von der CDU durchsetzen können.
Grünen-Parteichef Omid Nouripour sieht die Schuld für die Stärke der AfD bei der Ampelkoalition selbst. „Als Ampel ist es offensichtlich, dass wir auf Bundesebene einfach nach außen zu zerstritten wirken – auch wenn wir am Ende Ergebnisse liefern“, erklärt er. Das habe er allerdings schon mehrfach eingeräumt. „Ich glaube, dass die Koalition sich die Frage stellen muss, was sie falsch gemacht hat. Auch wir Grüne müssen das”, betonte Nouripour.

Der Streit der Ampel scheint die Chance der AfD zu sein. Ob sich das auch weiterhin so durchsetzen wird und die als rechtspolitisch gesicherte AfD auch auf Bundesebene Erfolg haben wird ist aber fraglich. Noch immer besteht vielerorts die Hoffnung, dass sich die Partei nicht durchsetzen wird und sich die Ampel endlich einmal zusammenreißt um wieder anständige Politik zu machen.

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Alexander Grünstedt