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Bereits im vergangenen Jahr wurde den Grundbesitzern in Deutschland schreckliches angekündigt: Nach Berechnungen des Eigentümerverbandes Haus & Grund sollten vor allen Dingen Eigenheimbesitzern in Deutschland mit deutlich höheren Grundsteuern belastet werden. Für einige Immobilienbesitzer drohten sogar Erhöhungen von bis zu 20 Prozent.

Grundsteuer steigt dramatisch
Es kam, wie es kommen musste: Die Grundsteuer erhöhte sich mancherorts wirklich dramatisch. Doch nun die willkommene Kehrtwende: Ein Finanzgericht hat die Grundsteuer im Südwesten des Landes für verfassungswidrig erklärt. Was bedeutet das jetzt für die Zukunft und für den Rest des Landes?

Bodenwert ist relevant
Wie das Finanzgericht Baden-Württemberg jetzt mitteilte, darf die Grundsteuer ausschließlich auf den Grund und Boden erhoben werden – ohne Berücksichtigung der darauf stehenden Gebäude. Hausbesitzer hatten geklagt, da sie sich vom Modell benachteiligt fühlen, weil die Gartenfläche genauso bewertet werden soll wie der bebaute Grund. Die Revision gegen die Urteile an den Bundesfinanzhof wurde zugelassen.

Eigenheim sind alle betroffen
Dieses Urteil hat auch Folgen für alle Eigenheimbesitzer im ganzen Land. Denn ab 2025 soll eine bundesweit neue Grundsteuer-Berechnung gelten. Das hatte das Bundesverfassungsgericht gefordert, denn zuletzt kalkulierten die Finanzämter den Wert einer Immobilie auf Grundlage völlig veralteter Daten, von 1935 in Ostdeutschland und von 1964 in Westdeutschland. Für die Neuberechnung müssen jetzt bundesweit fast 36 Millionen Grundstücke neu bewertet werden.

Wie geht es weiter?
Das Finanzministerium teilte mit, dass es sich in seiner Rechtsauffassung bestätigt sieht, dass die Landesgrundsteuer verfassungskonform sei. „Für die Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer ändert sich nichts am bisherigen Verfahren”, betonte das Haus von Minister Danyal Bayaz. Und weiter: „Die Kommunen werden in den nächsten Monaten die neuen Hebesätze für die Grundsteuer festlegen. Auf Basis dieser Hebesätze wird dann die jeweilige Grundsteuer für das Jahr 2025 berechnet.“

Im Anschluss würden die Eigentümer dann neue Bescheide erhalten.