Berühmt für seine vielfältige Landschaft, schwarze und weiße Sandstrände und ganzjährigen Sonnenschein war Gran Canaria lange Zeit ein beliebtes Ziel für deutsche Touristen. Doch das ist vorbei: Immer mehr deutsche Urlauber entscheiden sich, ihren Urlaub woanders zu verbringen. Die Gründe dafür sind gravierend.
„Nicht das, was wir erwartet haben“ und „Uns hat es auch nicht gefallen“ – Reisende sprechen über ihren Urlaub auf Gran Canaria. Eine Urlauberin sagt, sie frage sich, ob sie und ihr Mann irgendwie etwas verpasst haben – oder ob das wirklich alles war, was es gab. Das ist der Grund, warum sich die Tourismusexperten Sorgen um Gran Canaria machen: Die Erwartungen der Besucher werden nicht erfüllt.
Ein Blick auf Teneriffa zeigt, dass dort in den letzten Jahren die nachhaltige Entwicklung zugenommen hat. Teneriffa war die erste kanarische Insel, die den Titel „Smart Tourist Destination“ erhielt. Die Entwicklung auf der Schwesterinsel Gran Canaria hat damit jedoch nicht Schritt gehalten. Im Gegensatz zum smarten Teneriffa oder dem eleganten Lanzarote wirken die Infrastruktur und die Einrichtungen für Besucher veraltet und müde.
Auch in die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Lebensbedingungen für die Bewohner Gran Canarias sind nur wenige Mittel geflossen. Von den größeren Kanarischen Inseln hat Gran Canaria seit 2019 den geringsten Besucherzuwachs zu verzeichnen: Wie die BILD berichtet, kamen laut dem Instituto Canario de Estatistica im Jahr 2023 80.000 Touristen mehr nach Gran Canaria als im Jahr 2019. Zum Vergleich: Teneriffa verzeichnete 600.000 Besucher mehr, Lanzarote und Fuerteventura jeweils 210.000 Besucher mehr.
Dennoch gingen Ende letzten Monats Tausende von Einwohnern auf Gran Canaria auf die Straße, um gegen den Zustrom von Touristen zu protestieren, ebenso wie auf den anderen kanarischen Hauptinseln. Im Falle Gran Canarias kann die Insel den Massentourismus einfach nicht verkraften, auch wenn der Anstieg relativ gering ist.
Viele deutsche Urlauber haben das sicher bemerkt – und machen woanders Urlaub. Es ist zu hoffen, dass die Proteste und die schlechten Bewertungen sowie die Bedenken der Reiseveranstalter die Behörden dazu bewegen, ernsthaft darüber nachzudenken, wie Gran Canaria als Urlaubsziel verbessert werden kann – nicht nur für Touristen, sondern auch für die Menschen, die dort leben.
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