Paukenschlag: Grüne führen strenges neues Verbot für Haustierhalter ein

Letztes Jahr machte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir Schlagzeilen mit seinem Vorschlag, die Haltung exotischer Haustiere in Deutschland zu verbieten. Nun kommt ein neues Gesetz. Aber es sind nicht die exotischen Haustiere, die verboten werden sollen: Stattdessen betrifft das neue Verbot einige unserer niedlichsten und ikonischsten Haustiere.

Haustierhalter: Geldstrafen bis 50.000 Euro

Eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro oder sogar 5 Jahre Gefängnis: Das könnte Hundehalter treffen, die gegen das neue Gesetz verstoßen. Der Grund dafür: Verschärfte Vorschriften, die hart gegen die Zucht und den Verkauf von Tieren vorgehen, die mit „Qualzuchten“ verbunden sind. Gerade Hunde werden oft auf ein bestimmtes Aussehen hin gezüchtet, aber „es kann nicht sein, dass Haustiere wegen bestimmter Rassemerkmale leiden müssen“, betont Cem Özdemir.

Das Aus für folgende Haustiere

Könnte dies also das Ende des Dackels bedeuten? Die deutsche Ikone, der charismatische kleine Hund, wurde im Laufe der Jahre mit immer längeren Rücken und immer kürzeren Beinen gezüchtet – bis zu dem Punkt, an dem Bandscheibenerkrankungen und Lähmungen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen des Dackels gehören.

Auf die Zucht kommt es an

Im Moment sieht es so aus, als ob der Dackel sicher ist: Experten diskutieren noch darüber, welche Rassen nach dem neuen Tierschutzgesetz besonders betroffen sein werden. Dieses sieht vor, dass jede Zucht, die zu Merkmalen führt, die mit Schmerzen, Leiden oder Schäden bei den betroffenen Tieren verbunden sind, die nicht nur vorübergehend sind, verboten wird.

Tierärzte mischen sich ein

Einige Tierschützer haben bereits argumentiert, dass diese Formulierung des neuen Gesetzes zu vage ist, um wirksam zu sein. Andere, wie Achim Gruber, der Geschäftsführende Direktor des Instituts für Veterinärpathologie an der Freien Universität Berlin, sehen in dem neuen Tierschutzgesetz eine Chance, Hunde- und Katzenrassen gesünder zu machen. Wie Gruber gegenüber dem Tagespiegel erklärt, zeigen aktuelle Untersuchungen, dass wir Dackel mit gesunden Rücken züchten könnten, wenn wir nur bereit wären, etwas längere Beine in Kauf zu nehmen.

Betroffene Hunderassen

Rassen, die nach den schärferen Regeln wahrscheinlich verschwinden werden, sind die Brachycephalen. Dazu gehören zum Beispiel Englische und Französische Bulldoggen, Mops, Pekinesen und der Boston Terrier. Das bisherige Tierschutzgesetz verbot zwar auch Qualzuchten, wurde aber in vielen Punkten als zu unbestimmt angesehen. Ob durch die Verschärfung der Vorschriften die Weiterzucht weiterer Rassen und Tiere in die Liste aufgenommen wird, bleibt abzuwarten.

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Stephan Heiermann