PETA fordert: Bundesweites Verbot für bestimmte Haustiere muss kommen

Die Begegnungen mit gefährlichen Haustieren nehmen zu. Laut PETA werden jedes Jahr Hunderte von Fällen gemeldet, in denen Menschen mit exotischen Gift- oder Würgeschlangen konfrontiert werden. Dennoch sind diese gefährlichen Haustiere in Deutschland immer noch unglaublich leicht zu bekommen.

In Deutschland sind nur zwei Arten von Giftschlangen heimisch: die Kreuzotter und die Aspisviper. Begegnungen mit ihnen sind selten, denn diese Schlangen sind scheu und halten sich in der Regel von Menschen fern. Aber was ist mit Schlangen, die mit Menschen sehr vertraut sind? Es häufen sich die Berichte über exotische Schlangen, die aus ihren Terrarien entkommen sind oder von ihren überforderten Besitzern ausgesetzt wurden. Und diese stellen eine ernste Gefahr für Mensch und Tier dar.

Erst im Januar dieses Jahres musste ein ganzes Mehrfamilienhaus im saarländischen Schiffweiler evakuiert werden, nachdem ein Bewohner des Hauses eine hochgiftige Hornviper entdeckt hatte. Die Schlange wurde zu einer Wohnung zurückverfolgt, deren Besitzer längere Zeit abwesend war. Als die Einsatzkräfte die Tür aufbrachen, bot sich ihnen ein Bild wie in einem Horrorfilm: Mehrere Schlangen, darunter eine Kobra und eine Schwarze Mamba, waren bereits tot, aber eine zweite lebende Hornviper war in der Wohnung los, und auch zahlreiche giftige Spinnen waren aus ihren Terrarien entkommen. Die Bewohner des Gebäudes konnten tagelang nicht in ihre Wohnungen zurückkehren, da befürchtet wurde, dass noch mehr giftige Tiere aus der Wohnung entwichen waren.

Woher kamen diese Tiere? Laut PETA können sie einfach auf Tierbörsen oder sogar über das Internet bezogen werden. Online-Shops bieten einen “schnellen und zuverlässigen Versand” direkt an die Haustür des Käufers an. In Deutschland gibt es nur in 9 Ländern Kontrollen für exotische Haustiere.

Aber nicht nur giftige Schlangen können gefährlich sein. Auch “harmlose” exotische Echsen können eine Gefahr bergen, derer sich ihre Besitzer oft nicht bewusst sind: Laut RKI ist etwa jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern auf den Kontakt mit exotischen Haustieren zurückzuführen.

Im Januar sorgte Agrarminister Cem Özdemir für große Aufregung, als er eine Liste mit erlaubten Haustieren für Deutschland vorschlug, die ein Verbot der meisten exotischen und wild gefangenen Haustiere beinhalten würde. Nach Ansicht von PETA ist dies jedoch dringend notwendig. Es könnten Menschenleben auf dem Spiel stehen, wenn nicht deutschlandweit strengere Kontrollen eingeführt werden. Deshalb fordern sie ein Heimtierschutzgesetz, das ein Verbot der Haltung von Wildtieren wie Schlangen und ein Verbot von Reptilienbörsen vorsieht.

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Alexander Grünstedt