Eigentlich wollte Robert Habeck auf seiner China-Reise am Samstag Ministerpräsident Li Qiang treffen. Doch das konnte sich der Grüne Bundeswirtschaftsminister fein abschminken. Der Termin kam nämlich gar nicht wie geplant zustande. Wieso? Der chinesische Politiker hatte einfach keine Zeit. Und vielleicht auch keine Lust. Man weiß es nicht.
Der Termin sei „vormittags vor dem Abflug terminlich nicht darstellbar“ gewesen, heißt es von offizieller Stelle. Sonntags schon reiste Habeck innerhalb Asiens nämlich weiter.
Habeck selbst gibt an, dass er sich sehr gerne mit Li Qiang getroffen hätte. Die beiden kennen sich aus seiner Zeit in der schleswig-holsteinischen Landespolitik, es gebe also „eine Geschichte, auf der wir aufbauen können“. Er habe keine Ahnung, warum der Termin nicht zustande kommen konnte.
Doch der Korb, den China Habeck verpasst hat, hielt den deutschen Spitzen-Politiker nicht davon ab, sich für eine Reform der rund ein Jahr alten deutschen China-Strategie auszusprechen. „Früher oder später muss die China-Strategie aktualisiert werden“, sagte der Vizekanzler in der deutschen Botschaft in Peking. Bislang fehle ein Ausblick, wie die Beziehungen zwischen beiden Ländern mittelfristig aussehen sollen. Die deutsche China-Strategie müsse einen längerfristigen Plan enthalten. „Ich sage das, weil ich sicher bin, dass die Chinesen einen haben“, betonte Habeck.
Im Rahmen der Strategie sollen vor allem konkrete Bereiche in der Politik, im Handel und beim Klimaschutz angegangen werden. „Eine Strategie bedeutet, dass man in die Zukunft blicken und zumindest einen Weg in die Zukunft beschreiben muss, auch wenn sie nie so eintreten wird, wie sie beschrieben wird“, sagte Habeck.
Wie die Zukunft zwischen China und Deutschland in der Zukunft aussehen wird, bleibt demnach offen. So richtig viel Lust darüber mit Robert Habeck zu diskutieren, hatte der Chinese Li Qiang immerhin auch nicht.
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