In Deutschland wurde im vergangenen Jahr das offizielle Renteneintrittsalter von 65 auf 67 Jahre angehoben. Das bedeutet, dass alle, die 1964 oder später geboren wurden, nun etwas länger arbeiten müssen. Zwei Jahre scheinen schließlich keinen großen Unterschied zu machen. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass dies genau die falsche Einstellung sein könnte.
Das Alter, in dem man in den Ruhestand geht, ist eng mit der Lebenserwartung verknüpft. Menschen, die früher in Rente gehen, leben tendenziell länger. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie eines Forscherteams aus Spanien und Deutschland. Auf der Grundlage ihrer Untersuchung der Sozialversicherungsunterlagen spanischer Rentner fanden sie heraus, dass eine Verzögerung des Renteneintritts um nur ein Jahr zu einem Anstieg des Sterberisikos um 4,2 Prozent führt.
In ihrer Studie mit dem Titel “The Effect of Removing Early Retirement on Mortality” (deutsch: Die Auswirkung der Aufhebung des Vorruhestands auf die Sterblichkeit) weisen die Forscher unter Leitung von Cristina Bellès-Obrero darauf hin, dass die Art der Arbeit, die eine Person ausübt, und wie erfüllend diese ist, einen starken Einfluss auf die Sterblichkeit haben. Diejenigen, die körperlich anstrengende oder psychosozial belastende Arbeit verrichten, und diejenigen, die wenig Erfolgserlebnisse haben, sterben früher, wenn sie gezwungen sind, länger zu arbeiten.
Wann sollte man also in den Ruhestand gehen? Immerhin werden wir dazu angehalten, immer länger zu arbeiten. Es gibt sogar Überlegungen, das Renteneintrittsalter in Deutschland weiter anzuheben. Sollten Sie den Schritt wagen und früher in Rente gehen?
Austin Frakt, Principal Research Scientist am Department of Health Policy and Management in Harvard, betont, dass der Vorruhestand sehr vorteilhaft sein kann, vor allem wenn man einen stressigen Schreibtischjob hat: “Zeitmangel, vielleicht aufgrund der Arbeit, ist ein Hauptgrund, warum viele Erwachsene keinen Sport treiben.” Frakt erklärt weiter: “Rentner treiben eher Sport, und denen, die es tun, geht es besser”.
Sich Zeit für sich selbst zu nehmen, einen gesunden Lebensstil zu pflegen und sich mehr zu bewegen, ist der Schlüssel zu einem längeren Leben. Wie Forscher gezeigt haben, kann ein früherer Eintritt in den Ruhestand dabei durchaus hilfreich sein, da man dann einfach mehr Zeit für sich selbst hat. Aber auch wenn Sie feststellen, dass der Vorruhestand für Sie keine Option ist, sollten Sie sich mit zunehmendem Alter mehr auf diese Dinge konzentrieren. Die eigene Gesundheit muss immer an erster Stelle stehen, auch wenn man länger arbeiten muss.
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Ist doch gut für den Staat und Rentenversicherung, längere Arbeitszeit mehr Steuern und Rentenversicherung wird auch länger kassiert.Hat man dann als Arbeitnehmer ein vorzeitiges Ableben,ist das doppelt positiv für den Staat.