Trotz breitem Protest der Bürger: Keine Barzahlung mehr ab September

Deutsche Bürger, die Kartenzahlung ablehnen, werden ab September Probleme bekommen. Denn nun würde endgültig bestimmt, dass es keine Barzahlung mehr in Berlins Bussen mehr geben wird. Die BVG will damit ihre Busfahrer entlasten.

Die Begründung der Berliner Verkehrsbetriebe ist, dass 99 Prozent der Kunden ohnehin schon mit einem gültigen Ticket einsteigen. Vor allem das Deutschland-Ticket, 29-Euro-Ticket und Zeitkarten seien üblich. Selbst Gelegenheitskunden sollen laut Erhebungen zu 95 Prozent ihr Ticket via App einkaufen. Pro Tag und pro Bus sollen es nach BVG-Angaben aktuell nur noch drei Fahrgäste sein, die mit Bargeld bezahlen.

Bustickets in Berlin nur noch mit Karte
Es ist bereits das zweite Mal, dass die BVG ein Barzahlungs-Verbot in den öffentlichen Verkehrsmitteln einführen. Beim ersten Mal, um den Maßnahmen der Corona-Pandemie zu entsprechen – damals gab es weder Vordereinstieg noch Barzahlung. Aufgrund des großen Widerstandes aus der Politik und vom Fahrgastverband wurde aber beides wieder möglich gemacht.

Rundfahrt durch Berlin – für Fahrer erleichtert
Inzwischen wird die Verkehrsverwaltung in Berlin aber CDU-geführt und gab endgültig grünes Licht für die Abschaffung. Denn dadurch würden die Fahrer entlastet, zudem spare man Zeit, weil die aufwendigen Abrechnungen zum Schichtende entfallen.

„Wir sind darüber nicht gerade glücklich“, sagt Jens Wieseke vom Fahrgastverband, „auch, wenn die Argumente nachvollziehbar sind. Aber das Vertriebsnetz für die Guthabenkarte ist noch zu klein und zumindest in der Vergangenheit verfiel das Guthaben nach zwei Jahren. Mit der Abschaffung der Barzahlung werden Senioren und Gelegenheitskunden ihre Schwierigkeiten haben.“

Die von ihm angesprochene wiederaufladbare BVG-Guthabenkarte gibt es derzeit in den BVG-Kundenzentren und in 900 Lotto-Annahmestellen. Sie kann bar bezahlt und aufgeladen werden, zum Beispiel an allen stationären BVG-Automaten. Die Anonymität des Kunden bleibt gewahrt. Die Karte ist zudem übertragbar wie Bargeld. Die BVG stellt außerdem richtig, dass das aufgeladene Geld nicht verfällt. Die Karte wird zwar inaktiv, das Guthabe kann man sich aber jederzeit bei der BVG auszahlen lassen.

Alternativ kann man auch EC- und Kreditkarten oder Mobiltelefone verwenden.