Ukraine braucht deutsche Kampfjets: Das sagt Scholz dazu

Der Krieg in der Ukraine befindet sich in einer kritischen Phase. Waffen und Munition werden dringend benötigt, und die westlichen Länder bemühen sich, sie zu liefern. In den USA wurde endlich grünes Licht für wichtige Militärhilfe gegeben. Und nun wird die Ukraine auch bald die lang ersehnten F-16-Kampfjets aus Dänemark erhalten. Und nun wird auch der Druck auf Deutschland wieder erhöht.

Als es im vergangenen Jahr um die Forderung der Ukraine nach F16 ging, blieb Verteidigungsminister Boris Pistorius standhaft: Deutschland hat keine F-16-Kampfjets und kann der Ukraine deshalb nicht helfen. Stattdessen wurde eine Kampfjet-Koalition zwischen Dänemark, den Niederlanden, Belgien und dem Vereinigten Königreich gebildet, um Kiews Piloten die nötige Ausbildung und schließlich die Jets selbst zur Verfügung zu stellen.

Jetzt ist die Zeit gekommen: Dänemark hat angekündigt, dass es hofft, noch vor dem Sommer mehrere F-16-Maschinen bereitstellen zu können. Doch nun sind neue Bedenken laut geworden: Wie die Frankfurter Rundschau unter Berufung auf ungenannte ukrainische Militärquellen berichtet, hatte Russland nun lange Zeit, sich auf die Ankunft der Jets vorzubereiten und sein Luftabwehrnetz zu optimieren.


Was würde der Ukraine also einen Vorteil verschaffen, so dass die Fähigkeiten der F-16-Kampfjets genutzt werden könnten, um in diesem Krieg doch noch einen großen Unterschied zu machen? Die Antwort lautet: Langstreckenraketen. Der F-16-Kampfjet ist in der Lage, eine Reihe von Mittel- und Langstreckenraketen zu tragen. Mit einigen Modifikationen könnten dies die britischen Storm Shadow und die französischen SCALP-EG-Marschflugkörper sein. Aber es gibt einen Flugkörper mit einer viel größeren Reichweite, der schon lange auf der Wunschliste Kiews steht, nämlich der Taurus.

Bisher hat Olaf Scholz daran festgehalten: Deutschland wird die Ukraine nicht mit Taurus-Raketen beliefern. Doch jetzt, da die Ukraine endlich die F-16 erhält und bekannt ist, dass Russland auf deren Erscheinen vorbereitet ist, wird der Druck noch einmal steigen, die Ukraine mit dem besten verfügbaren Langstreckenflugkörper zu beliefern. Und Deutschland hat 150 Stück davon, die ohne große Verzögerung eingesetzt werden könnten.

Was halten die Deutschen davon? In einer Umfrage, die Anfang März für den ARD-Deutschlandtrend durchgeführt wurde, war das Ergebnis eindeutig: 61 Prozent der Befragten waren gegen die Lieferung von Taurus-Raketen an die Ukraine. Ob die Politiker ihre Meinung aber am Ende doch noch ändern werden, wie im Fall der Leopard-2-Panzer, bleibt abzuwarten.

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Alexander Grünstedt