Vor fast zwei Jahren begann der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Und er tobt auch heute immer noch. Einer, der davon selbst betroffen ist, ist Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko. Der gebürtige Ukrainer sprach in Berlin jetzt über seine Erlebnisse und die verschleppten Kinder der Ukraine. Seine Aussagen lassen einem wahrlich das Blut in den Adern gefrieren. Was er berichtet, ist in den Medien so nicht zu lesen.
Klitschko schildert den Moment, als er vom Krieg erfuhr. „Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich fast drei Tage nicht geschlafen habe. So hoch war das Adrenalin.“ Und dann war Kiew ruhig. Klitschko erinnerte das an eine Szene in dem Film „Diener des Volkes“ von 2016. Im Film und der zugehörigen Serie spielte der heutige Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj, damals noch Schauspieler, ironischerweise den Präsidenten der Ukraine. In einer Szene laufe der Film-Präsident durch die leeren Straßen Kiews und ruft „Wo seid ihr, Leute?“. Wie im Film sei die ukrainische Hauptstadt auch in diesen Tagen im Februar 2022 wie leergefegt gewesen. Dann kamen die ersten Verletzten, erzählt Klitschko. Es war quasi die Ruhe vor dem Sturm.
Er thematisiert vor allen Dingen die Lage der Kinder aus den besetzten ukrainischen Gebieten, die nach Russland verschleppt und dort zu Ukraine-Hassern umerzogen werden. „89 Kinder konnten wir zurückholen, über 19.000 sind noch vermisst“, schildert auch Lanna Idriss. Zurück bleiben und blieben zerstörte Familien, denn selbst wenn die Kinder gerettet werden können, seien sie schwer traumatisiert. Auch da müsse die Hilfe ansetzten, sagt die Vorsitzende der SOS-Kinderdörfer. Die „Russifizierung“ der ukrainischen Kinder würde als Kriegswaffe eingesetzt, die Kinder sollen später gegen die Ukraine in den Krieg ziehen. Ein Unterfangen, das man sich kaum vorstellen mag.
Auch heute noch ist der Krieg nicht ausgestanden und die Konsequenzen für die Zukunft sind für Russland, aber eben auch für die ganze Welt, vollkommen unklar.
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