Deutschlands Gesundheitssystem war eigentlich immer eines der besten weltweit. Das ist lange vorbei – und wird immer noch schlimmer. Denn wer künftig gesundheitliche Probleme hat, der muss für diese finanziell wohl selbst aufkommen. Grund: Das Gesundheitssystem ist lange schon am Limit und steht kurz vor einem Finanzkollaps. Doch was genau bedeutet das für die Millionen Versicherungsnehmer in unserem Land?
Erst einmal sollen die Krankenkassenbeiträge für Besserverdiener enorm erhöht werden. Das schlägt Prof. Stefan Greß von der Hochschule Fulda vor. Er will die Lohngrenze, bis zu der Beiträge gezahlt werden (2024: 62 100 Euro/Jahr), schrittweise um fast 30 000 Euro anheben. Folge: Wer mehr als 62 100 Euro/Jahr bzw. 5175 Euro/Monat verdient, müsste künftig mehr überweisen. Das würde den Kassen rund „zehn Milliarden Euro bringen“, wie er angibt.
Und dann kommt es besonders dick: Vor allem die Leistungen beim Zahnarzt sollen künftig komplett aus eigener Tasche bezahlt werden. Der Freiburger Sozialexperte Prof. Bernd Raffelhüschen fordert: „Alle Behandlungen durch Zahnärzte haben im Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen nichts zu suchen. Wer eine Leistung beim Zahnarzt beansprucht hat nicht richtig vorgebeugt.“
Genauso sieht es Prof. Günter Neubauer vom Institut für Gesundheitsökonomik: „Es gilt über alle planbaren Leistungen, wie zum Beispiel im Bereich der zahnärztlichen Versorgung, über eine Ausgliederung aus der gesetzlichen Krankenversicherung nachzudenken.“
Wer künftig also Probleme mit seinen Zähnen bekommt, der muss tief in die eigene Tasche greifen – oder Schmerzen erleiden. Ein Ding der Unmöglichkeit, wie viele Deutsche finden. Denn nicht immer kann man etwas dafür, wenn die eigenen Zähne beschädigt sind. Unfälle beispielsweise oder einfach eine schlechte Zahnstruktur. All diese Sonderfälle müssten entsprechend beachtet werden, bevor alles aus eigener Tasche bezahlt werden muss.
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