Zukunft in Gefahr: Klimawandel weicht viel größerem Problem

Der Klimawandel ist in aller Munde – und das hat einen guten Grund, denn er zerstört nach und nach unseren Planeten. Doch es gibt noch ein Problem, über das man sich eventuell viel größere Gedanken machen sollte. Expertin Frauke Fischer von der Universität Würzburg weiß:
Der Verlust von Biodiversität ist ein noch gänzlich unbekanntes Problem, das dem Planeten Erde aber einmal mehr das Genick brechen könnte. Denn es steht fest: Der Klimawandel entscheidet, WIE wir in Zukunft leben werden – die Biodiversität hingegen, OB wir überleben werden.

Doch worum handelt es sich eigentlich bei der sogenannten Biodiversität? Unter ihr versteht man die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten auf der Ebene von Genen, Arten und Ökosystemen. Festzuhalten ist, dass diese Vielfalt des Lebens massiv bedroht ist. In den letzten 50 Jahren haben wir fast 70 Prozent der Bestände aller Wirbeltiere, wie Amphibien, Reptilien, Vögel oder Säugetiere vernichtet. Allein in Europa haben wir in nur 40 Jahren 800 Millionen Singvögel verloren.

Auch beim Artensterben geht es ordentlich voran. Etwa um den Faktor 1000 haben wir die normale Aussterberate beschleunigt. Das bedeutet, dass das Aussterben der großen Dinosaurier wie T.rex und Konsorten, das vor 66 Millionen Jahren etwa 33.000 Jahre in Anspruch nahm, heute im Zeitraffer von nur 33 Jahren ablaufen würde.

Man kann es übertrieben sagen: Unsere Arten sterben mit einer rasenden Geschwindigkeit weg und mit ihnen auch der Nutzen, den sie diesem Planeten schlichtweg bringen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass pro Stunde etwa ein bis zwei Tier- oder Pflanzenarten von der Erde verschwinden. Auffallen tut das nur deswegen nicht, weil die meisten Menschen die Artenvielfalt auf unserem Planeten gar nicht kennen. Experten beobachten den Verlust der Biodiversität allerdings schon seit Jahren.

Man darf sich also fragen, ob es wirklich der Klimawandel ist, der uns Sorgen bereitet, oder ob wir nicht lieber anfangen unsere Biodiversität zu fördern. Hier kann jeder mithelfen, in dem er Insekten mit entsprechenden Pflanzen und Blumen im eigenen Garten zum Bleiben animiert.