Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier muss eigentlich nur reden können. Doch scheinbar ist das für ihn eine kaum zu überwindende Hürde. Bei einer Rede am vergangenen Freitag weckte er Hoffnungen, denn er kündigte an, endlich einmal zur Lage der Nation sprechen zu wollen. Doch das, was dann kam, hätten sich seine Zuhörer wohl im Leben nicht erträumen können.
Steinmeier nämlich nörgelte eine Stunde lang in wehleidigem und kraftlosen Tonus Richtung Publikum. Eine Schande, denn die Bürger der Bundesrepublik dursten aktuell förmlich nach einem Zuspruch, nach Hoffnung und nach Identität. Eine Vielzahl der Deutschen ist momentan einfach nur noch verängstigt und rastlos. Und da bräuchte es jemanden, der Ziele ausmacht, der Durchhalten als seine Mission definiert. Kanzler Olaf Scholz hat hiermit ja schon so seine Probleme. Doch der Bundespräsident scheint ihm in diesem Punkte ebenfalls in nichts nachzustehen.
Der Schlüsselsatz seiner Ansprache wird von Kritikerin bereits als bodenlose Frechheit gehandelt: „Ich bin jedem dankbar, der an mehr denkt als nur sich selbst.“ Erfahrene Rhetoriker, wie es Steinmeier in seiner Position eigentlich sein sollte, wissen, dass man einen Satz niemand mit dem Wort „Ich“ beginnt. Zudem unterstellt er dem deutschen Volk mit oben genanntem Satz außerdem, dass es egoistisch sei. Sein Publikum also zu beleidigen ist doch auch irgendwie nicht die feine englische Art.
Steinmeier versteht nichts davon, seine Bürger zu motivieren. Er ist auch nicht der berüchtigte Fels in der Brandung, an den man sich wenden kann oder möchte. Frank-Walter Steinmeier beweist mit seiner Rede einmal mehr: Er ist nicht der Bundespräsident, den die Deutschen brauchen und den sie sich wünschen.
Ob sein Nachfolger irgendwann also einen besseren Job macht? Das bleibt abzuwarten – aber viel schlechter kann er wohl angesichts der oben aufgelisteten Dinge nicht mehr werden bzw. sein.
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