Die Riester-Rente, einst als wichtige Säule der privaten Altersvorsorge in Deutschland eingeführt, steht zunehmend in der Kritik. Viele Sparer fragen sich, ob es sinnvoll ist, ihren bestehenden Riester-Vertrag zu kündigen oder beitragsfrei zu stellen. Experten raten jedoch zur Vorsicht, da voreilige Entscheidungen finanzielle Nachteile mit sich bringen können.
Seit ihrer Einführung im Jahr 2002 wurden in Deutschland rund 20 Millionen Riester-Verträge abgeschlossen. Allerdings haben viele Sparer ihre Verträge mittlerweile stillgelegt oder sogar aufgelöst. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
Trotz der genannten Nachteile kann die Riester-Rente für bestimmte Personengruppen weiterhin attraktiv sein:
Beispielsweise erhält ein Sparer die Grundzulage von 175 Euro pro Jahr sowie pro Kind, das nach 2008 geboren wurde, eine Kinderzulage von 300 Euro. Bei zwei Kindern summiert sich die jährliche Förderung somit auf 775 Euro. (Quelle)
Experten wie Martin Klotz von “Finanztip” warnen vor einer voreiligen Kündigung des Riester-Vertrags. Bei einer Kündigung müssen alle erhaltenen Zulagen und Steuervorteile zurückgezahlt werden, was das angesparte Guthaben erheblich mindern kann. Stattdessen wird empfohlen, den Vertrag beitragsfrei zu stellen. Dadurch bleiben die bisher erhaltenen Förderungen erhalten, und das eingezahlte Kapital wird weiterhin verzinst.
Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von “Finanztip”, betont, dass man so zumindest die garantierten staatlichen Zulagen nicht verliert. (Quelle)
Angesichts der Kritik an der Riester-Rente plant die Bundesregierung Reformen im Bereich der privaten Altersvorsorge. Finanzminister Christian Lindner hat Vorschläge für ein neues Altersvorsorgedepot vorgestellt, das flexibler und renditestärker sein soll. Sparer sollten die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und gegebenenfalls alternative Vorsorgemodelle in Betracht ziehen. (Quelle)
Die Entscheidung, einen Riester-Vertrag zu kündigen oder beitragsfrei zu stellen, sollte gut überlegt sein. Insbesondere für Geringverdiener mit Kindern kann die Riester-Rente trotz ihrer Schwächen weiterhin vorteilhaft sein. Eine Kündigung führt oft zu finanziellen Verlusten aufgrund der Rückzahlung von Zulagen und Steuervorteilen. Es ist daher ratsam, sich individuell beraten zu lassen und die persönlichen Umstände sowie zukünftige Entwicklungen in der Altersvorsorge zu berücksichtigen.
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