15-Jähriger kapert Bus in Norddeutschland

Lediglich bewaffnet mit einem Headset und einer guten, wenn auch unglaublichen Geschichte hat ein 15-Jähriger versucht, einen Bus in Delmenhorst in Niedersachsen zu kapern. Der Teenager gab sich als Repräsentant des Sicherheitsdienstes des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen aus und verlangte, dass alle Passagiere aussteigen, bevor er den Busfahrer dazu aufforderte, ihm den Platz hinter dem Steuer zu überlassen. Dieser konnte jedoch einen Notruf absetzen, wonach die Polizei und ein wirklicher Repräsentant des örtlichen Verkehrsverbundes ankamen. Dann wurde die Geschichte aber wirklich bizarr. 

Wiederholungstäter 

Bei der Aufnahme der Personalien des Möchtegern-Busdiebes stellte sich heraus, dass der Teenager bereits der Polizei bekannt war. Er hatte bereits vor drei Wochen einen anderen Bus in Bremen mit größerem Erfolg gekapert. Dem 15-Jährigen war es am 5. dieses Monats gelungen, durch enormes Fachwissen mehrere Busfahrer davon zu überzeugen, dass er ein Praktikant sei. Während einer Pause stahl er einen der Linienbusse und ging auf Erkundungsfahrt in Bremen. Unterwegs nahm er dann auch noch mehrere Passagiere auf, bevor seine „Kollegen“ den Diebstahl wahrnahmen und die Polizei informierten. Es versteht sich von selbst, dass der Junge weder einen Führerschein noch Erfahrung aus dem öffentlichen Personennahverkehr hat.  

Sachschaden 

Bei der irregulären Fahrt durch Bremen kam glücklicherweise keiner der Passagiere zu Schaden. Die Fahrgäste waren sich nicht einmal bewusst darüber, dass sie von einem „Schwarzfahrer“ mitgenommen wurden. Der ausgeliehene Linienbus hatte jedoch einige Schrammen am Lack abbekommen und gemäß der Polizei befand sich eine große Menge von „unerwünschtem Gestrüpp“ an der Karosserie. Die Bremer Polizei sucht in diesem Zusammenhang immer noch nach Zeugen, die am 5. August möglicherweise einen Unfallhergang im Bereich der Sebaldsbrück in Bremen beobachtet haben. Bei dem eifrigen minderjährigen Busfahrer dreht es sich nach Angaben seines Vaters um einen autistischen Jungen mit einer Begeisterung für Technik und Fahrzeuge, die er gerne ausleben möchte. Dennoch ermittelt die Polizei in Bremen jetzt gegen den Teenager wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis und Fahrerflucht. 

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  • Die Jugendlichen wissen ganz genau was SIE tun.Polizeilich bekannt sagt doch ALLES. Frage was kann man unternehmen das solche TATEN nicht zum Alltag gehören und wie kann man SIE verhindern und das es zu schlimmeren NICHT ausartet??

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Alexander Grünstedt