Jetzt ist es soweit: In der Stadt dürfen nur noch 30 Kilometer pro Stunde gefahren werden. Die Beschränkung gilt im italienischen Bologna ab dem heutigen 1. Juli. Der Bürgermeister Matteo Lepor erhofft sich dadurch eine deutliche Reduktion der Zahl der Verkehrstoten.
„Ich habe versprochen, mich unverzüglich dafür einzusetzen, dass diese Tragödien ein Ende haben“, so der Politiker. Alleine im Vorjahr fanden auf Bolognas Straßen 22 Personen den Tod, dieses Jahr waren es bereits 13. Deutlich mehr als vor der Pandemie – und knapp drei Viertel der Unfälle passieren im Stadtgebiet und wegen zu schnellen Fahrens. Weitere häufige Verstöße sind die Missachtung des Vorrangs an Zebrastreifen und Ablenkung am Steuer.
Lepor zog die Konsequenzen und setzte das Tempolimit nun auf 30 herab. In anderen Städten Europas ist das längst umgesetzt. „In Bologna werden wir etwas langsamer fahren und dafür sicherer sein. Zu den Begegnungen, die mich beeindruckt haben, gehörten Treffen mit den Eltern und Angehörigen einiger sehr junger Verkehrsopfer (…)“, schrieb der Bürgermeister in einem Brief an die Stadt. „Bedenken Sie, dass die häufigste Todesursache in Italien bei den unter 50-Jährigen Verkehrsunfälle sind.“
Selbst wenn die Geschwindigkeit nicht die direkte Unfallursache ist, könne schnelles Fahren die Folgen anderer Verstöße verschlimmern. Lepor will erst ab nächstem Jahr Strafen – bis dahin hat das Überschreiten des Tempolimits keine Konsequenzen für die Autofahrer.
Empirische Studien belegen, dass Tempo 30 in der Stadt durchaus seine Berechtigung hat. Die Zahl der Verkehrsunfälle und der verletzten Personen kann um bis zu 20 bis 30 Prozent gesenkt werden. Denn es geschehen nicht nur weniger Unfälle, sondern die Zusammenstöße sind auch weniger tödlich. Besonders, wenn Fußgänger und Radfahrer involviert sind.
Der Anhalteweg – bekanntlich Reaktionsweg plus Bremsweg – beträgt bei Tempo 30 etwa zwölf Meter. Mit 50 Kilometern pro Stunde hat man nach zwölf Metern aber noch die volle Geschwindigkeit. Zum Stehen kommt man erst nach 26 Metern. Ein Fußgänger, der mit 50 km/h angefahren wird, stirbt mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent. Bei 30 km/h sind es “nur” noch 40 Prozent.
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Na dann ist es wenigstens ein Politiker(da werden die Deutschen Politiker bestimmt nachziehen mit Versprechen einlösen )der sein versprechen einlösen will !!! Empirische Untersuchungen sind die eine Seite die Durchsetzung ist eine Andere Aufgabe. Wenn ich davon ausgehe, wie es auf unseren Strassen mit der Verkehrsmoral aussieht ???? Da wird links auf der Linksabbiegerspur eingeordnet und wenn dann GRÜN ist wird einfach geradeaus mit Speed weiter gefahren. Wer kontrolliert DAS und zieht die Roadies zur Bestrafung ?????? Es sollt mal ein generelles Tempolimit auf unseren Autobahnen von 130-140km/h durchgesetzt werden.
30 km/h halte ich für Unsinn!!
Dann stehe ich, wenn es etwas bergab geht auf der Bremse, auch umweltschädlich!!
Muß dann oft in einem kleinen Gang fahren, Spritverbracuch höher, umweltschädlich!!
Ich würde 40 km/h generell in Städten vorstellen können!!