Die Türkei ist eines der liebsten Urlaubsziele der Deutschen. Aber Achtung: Besuchern droht eine Haftstrafe, wenn sie in gutem Glauben das falsche Souvenir einpacken.
Eine belgische Reisende kann davon leider ein Lied singen: Sie sammelte Steine, mit denen sie das Aquarium zuhause verschönern wollte. Nun könnte es aber sein, dass sie 28 jährige deswegen für bis zu zehn Jahre ins Gefängnis muss!
Bei einem Besuch in der Stadt Manavgat fiel der Frau in einer einsamen Gasse ein besonderer Stein mit zwei eingemeißelten Blumen auf. Diesen steckte sie ein – gemeinsam mit zwei anderen Steinen, die sie am Strand in der Umgebung ihres Hotels gefunden hatte. Es war für die Belgierin und ihren Lebensgefährten ein Ritual, aus jedem Urlaub schöne Steine fürs Aquarium daheim mitzunehmen. Am Flughafen dann aber das böse Erwachen.
Am Checkin war die Heimreise schon wieder vorbei, wie sich die beschuldigte Touristin erinnert: „Wir wurden dann aus der Warteschlange herausgenommen, weil etwas mit dem Koffer nicht stimmte. Die Dame fragte, ob wir etwas wie Salz oder Steine dabei hätten. Wir wussten, dass sich in unserem Koffer ein Stein befand, also haben wir den Koffer sofort geöffnet. Der Stein lag oben drauf“, erzählt die Belgierin.
Sie sei dann gefragt worden, ob sie den Stein aus einem Museum in Antalya mitgenommen hätte. „Wir sagten: Nein, wir waren gar nicht in einem Museum in der Gegend.“ Wie eine Untersuchung ergab, dürften die Steine aber tatsächlich von einem archäologischen Fund stammen. Laut der türkischen Nachrichtenseite Arkeolojik Haber sei zumindest das Stück mit den zwei stilisierten Rosetten ein architektonisches Dekorationsstück. Die beiden Marmorstücke sollen Bodenbelagsstücke sein.
Es sieht also schlecht aus für die Belgierin, die bis zum Gerichtsprozess die Türkei nicht verlassen darf. Sie muss sich wöchentlich bei der Polizeistation in Antalya melden. Ihre Anwälte betonen, dass es sich nach wie vor nur um Spekulationen handele und das endgültige Gutachten noch nicht abgeschlossen sei. Bei einer Verurteilung droht der jungen Urlauberin allerdings eine empfindliche Haftstrafe.
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