Achtung, gefährliche Anrufe – LKA alarmiert

Wegen einer neuen Betrugsmasche warnt das LKA zu besonderer Vorsicht. Mit dem Wandel der Technik wachsen auch die Methoden von Betrügern. Eine ganz neuartige Betrugsmasche findet am Telefon statt. Dabei nutzen die Betrüger KI (künstliche Intelligenz). Das müssen Sie darüber wissen.

Eine Mutter erhielt einen Anruf von einer unbekannten Nummer. Sie hört die Stimme ihrer Tochter: „Mama, ich hab’s versaut“ und dann Schreie, ebenfalls in der Tonlage ihrer Tochter. Dann meldet sich ein Mann, der Lösegeld fordert.

Später stellte sich heraus, dass es ihrer Tochter an nichts fehlte. Betrüger hatten eine KI genutzt, um die Stimme der Tochter zu imitieren. Die Methode nennt sich „voice cloning“, auf deutsch „Stimmen-kopieren“ oder „Stimmen-Klonen“.

Die Stimme ihrer Opfer oder der Bekannten ihrer Opfer erhalten die Betrüger aus dem Internet – meist von Audio-Aufnahmen oder Videos mit Ton auf sozialen Netzwerken. Wer etwa Videos auf Facebook teilt, die die eigene Stimme enthalten, gibt seine Stimme preis. Moderne Technologien können kleinste Stimmfetzen nutzen, um die Stimme zu imitieren. Damit sind alle Arten von Betrug denkbar.

Das LKA NRW warnt deshalb aus aktuellem Anlass:
• Kontaktieren Sie bei einer Epressung immer die Polizei unter der Notrufnummer 110
• Versuchen Sie, falls es zu einer mutmaßlichen Entführung kommt, die Angehörige oder den Angehörigen unter den Ihnen zuvor bekannten Erreichbarkeiten zu kontaktieren.
• Kommen Sie Geldforderungen grundsätzlich nicht nach

Zur Vorbeugung solcher Taten rät die Polizei außerdem zu einem sensiblen Umgang mit den eigenen Daten im Internet. Informationen über den Aufenthaltsort, persönliche Bilder, Videos oder Aufnahmen der Stimme einer Person können grundsätzlich von Betrügern genutzt werden, um Angehörige zu täuschen. Desto mehr die Täter über eine Person in sozialen Netzwerken finden können, desto leichter gelingt ein Betrug.

Die Sicherheitsexperten von McAfee melden, dass nach demselben Prinzip auch der Enkeltrick eine Renaissance erfahre. Dabei melde sich der vermeintliche Enkel, oder ein anderer naher Verwandter telefonisch und bitte um Geld. Neu daran: Jetzt kommen die Anrufe mit täuschend echter Stimme! Nach einer aktuellen Umfrage haben bereits 52% der Menschen Inhalte online geteilt, die ihre Stimme enthalten und 22% meldeten McAfee, dass sie selbst oder ein Bekannter bereits von Stimmbetrug betroffen waren. 75% der Opfer haben dabei Geld verloren.

Kommentare anzeigen

  • Dass da immer noch so viele auf die Betrügereien hereinfallen ist schlimm.
    Vorallem ältere Menschen und der sog. Enkeltrik. Das gelingt nur, weil die älteren Leute sich in so einem Falle bei den angeblich Anrufenden nicht versichern, ob das auch stimmt und dort anrufen.
    Vielleicht sollten auch Bankmitarbeiter da etwas aufpassen und hinterfragen, wenn ältere Leute größere Summen abheben wollen. Ganz wird man diese Betrügereien nicht verhindern können.
    Auch Familienmitglieder oder Verwandte sollten ältere Angehörige auf diese Betrugsmöglichkeiten ansprechen. Die Gauner haben ihre Helfer die dann das Geld bei den Leuten abholen, was dann für immer verloren ist. Die Erfolgsquote der Polizei, die Betrüger ausfindig zu machen, geht gegen null.
    Oft geht es um größere Summen die auch zuhause aufbewahrt werden.

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Author
Sara Breitner