Affenpocken in Europa: Zwei junge Männer im Abstand von wenigen Stunden gestorben

Erstmals ist am Freitag ein Europäer an einer Affenpocken-Erkrankung gestorben. Wenige Stunden später meldeten die Behörden den zweiten Toten. Beide Männer starben in Spanien und waren zwischen 30 und 40 Jahre alt.

In Europa sind erstmals zwei Menschen im Zusammenhang mit den Affenpocken gestorben. Beide Todesfälle wurden im Abstand von wenigen Stunden gemeldet und beide starben infolge einer Hirnhautentzündung.

Am Freitagabend meldete das spanische Gesundheitsministerium den ersten Verstorbenen. Am Samstag wurde das zweite Todesopfer registriert. In Spanien sind mittlerweile mehr als 4000 Menschen mit dem Virus infiziert.

Der erste Patient war “durch eine infektionsbedingte Enzephalitis (Gehirnentzündung)” verstorben, meldete das Gesundheitsministerium der Region Valentia. Medienberichten zufolge sei er „etwa 40 Jahre“ alt gewesen und wurde zuletzt auf einer Intensivstation in Alicante behandelt.

Der zweite Verstorbene wurde im südspanischen Andalusien gemeldet. Es handelt sich um einen 31-Jährigen, der ebenfalls mit einer Hirnhautentzündung in Córdoba intensivmedizinisch behandelt wurde. Auch ihn konnten die Ärzte nicht retten.

Noch ist unklar, ob die spanischen Todesopfer unter Vorerkrankungen litten, die möglicherweise mit dem tödlichen Verlauf der Erkrankung in Zusammenhang stehen. Wie spanische Medien berichten, würden nun Gewebeproben der Verstorbenen untersucht, um die genaue Todesursache zu analysieren.

Mit diesen beiden Todesfällen wurden im Zusammenhang mit dem diesjährigen Affenpocken-Ausbruch nun insgesamt acht tödliche Verläufe registriert. Fünf der Opfer starben auf dem afrikanischen Kontinent. Ein weiterer Erkrankter starb am Freitag in Brasilien. Dem brasilianischen Gesundheitsministerium lagen Informationen über eine Nebenerkrankung vor. Demnach handelte es sich um einen 41-Jährigen, der bereits unter einem geschwächten Immunsystem litt. Er starb an einem septischen Schock.

In Deutschland wurden bislang 2410 Affenpocken-Infektionen gemeldet. Nach Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) handelt es sich in den meisten Fällen um Männer die zu anderen Männern Sexualkontakt haben. Unter Frauen gibt es erst fünf Infektionsfälle. Kinder sind bislang nicht erkrankt.

Die Deutsche Aidshilfe (DAH) setzt sich für eine umfangreiche Impfkampagne ein. Um die Infektionszahlen zu senken und die Epidemie auszubremsen, müssten so viele Menschen wie möglich mit erhöhtem Infektionsrisiko geimpft werden. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat inzwischen den weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen und forderte eine Strategie, um die Ausbreitung in der Risikogruppe einzudämmen. Es ist das dritte Mal überhaupt, dass die WHO zur höchsten Alarmstufe greift. Bislang ist das nur wegen Polio und Sars-CoV-2 passiert.

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  • Wenigstens differenziert man diesmal das Infektionsrisiko und die Risikogruppen (und will nicht gleich wieder jedem eine Impfung verpassen).

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Sara Breitner