Alarmstart der Bundeswehr: Russisches Militär-Flugzeug vor Rügen

Russen im NATO-Luftraum! Die deutsche Luftwaffe und die schwedische Flugsicherung sind über der Ostsee aufgestiegen, um ein russisches Militär-Flugzeug zu eskortieren. Der Flieger aus Moskau hatte keine Genehmigung für seinen Flug nahe der Insel Rügen. Die NATO-Luftsicherung reagiert mit Alarmbereitschaft.

Am Freitagabend ist ein russischer Seeaufklärer vom Typ IL-20M ohne Genehmigung in den internationalen Luftraum über der Ostsee eingedrungen. Die deutsche und schwedische Luftwaffe sowie die NATO-Luftsicherung im Baltikum reagierten sofort und schickten ihrerseits Militärflieger los, um den russischen Aufklärer zu eskortieren, bis dieser wieder in seinen eigenen Luftraum zurückkehrte.

Der russische Aufklärer war “ohne Flugplan und Kontakt zur zivilen Flugsicherung” in den internationalen Luftraum eingedrungen. Nicht kommunizierende Militärflieger lösen immer wieder einen Alarmflug in NATO-Ländern aus. Leider handelt es sich dabei nicht um eine Seltenheit. Ein Sprecher der Luftwaffe erklärte, dass derartige Vorkommnisse sich inzwischen wöchentlich ereigneten. Solange die russischen Flieger zügig wieder in ihren Luftraum zurückkehrten und sich nicht weiter auffällig verhielten, erfolge keine Reaktion seitens der deutschen Luftwaffe.

In diesem Fall handelte es sich um einen Aufklärungsflieger, der seit 1978 immer wieder von den Russen eingesetzt wird. Der IL-20M ist mit spezieller Technik zur Fernmeldeaufklärung ausgerüstet und wurde besonders häufig während des Kalten Krieges über europäischen Gewässern gesichtet. Seit Beginn der Ukraine-Krieges 2022 häufen sich die russischen Aufklärungsflüge erneut. Meistens erfolgt keine Erklärung aus Russland – weder vor, noch nach dem Vorfall.

Während man Aufklärungsflieger in Europa gelassen hinnimmt, ist die Aufregung groß, wenn ein Bomber zum Einsatz kommt. Auch das ereignete sich bereits im Juni dieses Jahres. In jenen Fall hatte ein russischer Kampfjet vom Typ SU-24 die schwedische Ostseeinsel Gotland überflogen. Schweden schickte seinerseits Kampfjets in den Himmel, um den russischen Flieger heimzubegleiten.

Schweden ist im März 2024 der NATO beigetreten. Im Jahr zuvor hatte Finnland sich der transatlantischen Vereinigung angeschlossen. Damit sind nun außer Russland alle Anrainer der Ostsee Mitglieder des Verteidigungsbündnisses. Der von Russland gestartet Ukraine-Krieg gilt als Beschleuniger für die Beitrittsverhandlungen zwischen den skandinavischen Ländern und der NATO. Diese vereint indessen 32 Mitgliedsstaaten, darunter die USA und Deutschland. Russlands Präsident Wladimir Putin missbilligte den Beitritt von Schweden und Finnland. Verhindern konnte er ihn aber nicht.

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  • Internationaler Luftraum Bitte schön was soll die Polemik???? Der wollte auch einmal überprüfen wie schnell die Gegner reagieren. Machen doch ALLE um die Gefechtsbereitschaft des Gegners zu testen.Traurig wenn das russische Kampfflugzeug so dich unbemerkt die Insel Rügen anfliegen konnte.Sehr schwache Leistung der Luftaufklärung.Zu meiner NVA Zeit war der Feind schneller von Abfangjägern umzingelt als er atmen konnte.

  • Täusche ich mich, oder ist nicht vor Jahren ein Deutscher mit seiner Cessna auf dem Roten Platz in Moskau gelandet? Wo blieb denn da die russische Luftabwehr? Die NVA war übrigens auch nicht besser

  • Schon bemerkenswert wenn es möglich ist, dass ein Kampfjet der Russen soweit in den Luftraum eindringen kann, bis man diesen entdeckt.
    Luftaufklärung geht da offenbar am Stock oder schläft.
    Mit so einem , evtl atomar bestückten Kampfjet könnte jederzeit ein Angriff gestartet werden Da sollte sich mal unser kriegstüchtiger Pistorius um die Bereitschaft der Luftaufklärung annehmen.
    Permanent Milliarden an Geld fordern, aber nicht in der Lage sein den Luftraum rechtzeitig zu schützen, das wirft Fragen auf.
    Da Kann ich dir zustimmen Die NVA war da hell wach.. Man könnte so einen Kampfjet auch ohne Vorwarnung abschiessen Wer das dann gewesen sein kann, wer weiss ?

  • @ Hari
    Ja, im Feinde umzingeln war die NVA bekanntlich gut, insbesondere wenn es sich um die eigenen Staatsbürger handelte ;-)
    Aber das erklärt natürlich Ihre offensichtlich unerschütterliche Solidarität zu Russland...

  • @ Hari
    Ja, die NVA war wirklich gut im Umzingeln der Feinde, insbesondere wenn es sich um die eigenen Staatsbürger handelte ;-)
    Aber so erklärt sich jedenfalls Ihre offensichtlich unerschütterliche Solidarität zu Russland...
    Auf die ewig Gestrigen und die glorreiche NVA!

  • Franz Schneider Sie haben wahrscheinlich auf der ANDEREN Seite des Eisernen Vorhangs vielleicht gedient. Im übrigen waren WIR die NVA so wie so 2.Linie jede Unregelmässigkeit im Luftraum über der DDR wurde vom Russischen Oberkommando in Wünsdorf überwacht.Unregelmässigkeiten die Wir festgestellt haben wurden per Russischfernsprecher mit Wünsdorf abgesprochen und geklärt. Und Helmut Sie haben die Zeit und die technischen Verbesserungen der Luftüberwachung vergessen.Die Umstände der Landung auf dem ROTEN PLATZ währen heute überhaupt nicht mehr denkbar.

  • @hari - zur Erinnerung der Deutsche landete mit seiner Cessna am 28.5.1987 auf dem Roten Platz. Sie behaupten, daß zu ihrer Zeit, das muß ja vor der "Wende", also auch in den 80er Jahren stattgefunden haben, ein Eindringling schneller von Abfangjägern umzingelt, als er atmen konnte. Überlegen sie mal - in ihrer Argumentation stimmt da etwas nicht. Auf der einen Seite konnte man den Roten Platz Flieger nicht "abfangen" und auf der anderen Seite wollen sie uns Glauben machen, daß ihre damals von Rußland abhängige Abfangjäger so schnell gewesen sind.

  • So ist es HELMUT auch heute versucht man unter dem Radar zu fliegen! Wie gesagt die Radartechnik ist heute so weit entwickelt das man schon 100 derte Kilometer feindliche Flugobjekte erkennen kann.

  • Noch eine Frage HELMUT, wie kann es sein das ein Flugzeug über 100 derte Kilometer auch über Polen fliegen kann ohne entdeckt zu werden ??? Da ist eine detaillierte Vorbereitung nötig und Flugrouten Überwachung und deren Kenntnisse darüber nötig.

  • @ hari - also im obigen Artikel steht nur etwas vom internationalen Luftraum - woher nehmen sie ihre Infos, daß der Flieger über 100e Kilometer über Polen geflogen ist?

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Sara Breitner