Paukenschlag um Kanada: Statt eine Eingliederung in die USA kommt jetzt überraschend ein EU-Beitritt, wenn der Idee von Sigmar Gabriel Folge geleistet wird.
Der frühere Bundesaußenminister und jetzige Vorsitzende der Atlantik-Brücke sagte zum “Weser-Kurier”: “Ich würde den Kanadiern anbieten, Mitglied der Europäischen Union zu werden.” Auch eine Teilintegration des Landes in die EU könne er sich vorstellen. Damit könne man US-Präsident Donald Trump etwas entgegensetzen – dieser forderte bekanntlich, dass Kanada zum 51. Staat der USA werden soll.
Trump will außerdem Grönland annektieren. “Das geht natürlich gar nicht zusammen, sondern da muss man als Europa dagegenhalten”, sagte Gabriel, der bis 2018 Bundesaußenminister und Vizekanzler war.
Druck durch Zölle steigt
Trump übt derzeit mit Zöllen Druck auf die kanadischen Nachbarn aus, wobei Kanada so wie auch Mexiko wegen des USMCA-Abkommens von den am Mittwoch verkündeten weltweiten US-Zöllen weitgehend verschont blieb. Anfang Februar hatte der Präsident allerdings per Dekret pauschale Zölle von 25 Prozent auf Importe aus den zwei Nachbarstaaten angeordnet. Seine Begründung: Beide Länder unternehmen nicht genug gegen den Schmuggel der Droge Fentanyl und gegen die irreguläre Zuwanderung in die USA. In Kanada regte sich daraufhin Unmut und Widerstand gegen Trumps Amerika.
EU-Experten sehen Beitritt kritisch
Doch ist ein EU-Beitritt von Kanada überhaupt möglich? Vertreter der EU thematisierten diese Frage erst kürzlich. Ein Sprecher sagte, dass es jedoch Grundvoraussetzung für eine Mitgliedschaft sei, ein europäisches Land zu sein. Eine Umfrage von Abacus Data im Februar hatte gezeigt, dass 44 Prozent der Kanadier einen Beitritt befürworteten, während 34 Prozent dagegen waren.
„Es ist keine Überraschung, weil die EU und Kanada gleichgesinnte Partner sind, die viele Werte und starke historische Verbindungen teilen“, sagte die EU-Kommissionssprecherin Paula Pinho laut CTV. Die EU sei „geehrt von den Ergebnissen“, die auf ihre „Attraktivität“ hinwiesen.
Kein europäischer Staat
Artikel 49 des Vertrags über die Europäische Union sieht allerdings vor, dass „jeder europäische Staat“ die Werte der EU respektieren muss, um eine Mitgliedschaft zu beantragen. Kanada könnte als europäisches Land schwer zu definieren sein, so CTV.
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Die Idee ist nicht schlecht, aber leider aufgrund der geschilderten Hemmnisse mehr theoretisch als praktikabel.Schade. Wenn man da etwas hinkriegen könnte, würde der "Wahnsinnige" im Weißen Haus nicht schlecht staunen.
Warum soll das so schwer sein?
Handelsabkommen und mehr sind reine Verhandlungssache. Wo ein ein Wille ist...
Das sind politische Spielereien!Kanada hat ja bekanntlich auch Bodenschätze die nicht zu unterschätzen sind! Wenn Kanada ein neuer 51 Staat der USA werden würde stehen der Ausbeutung der Bodenschätze Tür und Tor auch wenn Hürden zu umschiffen währen offen!Das will ja Trump erreichen.
Trump kann fordern. was er will Kanada ist ein selbständiger Staat uns wird niemals einem Beitritt als US Staat zustimmen. Trump geht es nur ums Geld und damit meine ich die Bodenschätze Gleiches Ziel hat Trump mit Grönland.Ihm geht es auch dort nur um die Bodenschätze und somit ums Geld.
Kanada in die EU aufzunehmen, dürftte schwierig sein , da es sich nicht um einen europäischen Staat handelt. Zu begrüssen wäre es freilich, aber umsetzen wird wohl ein Wunsch bleiben.. Man könnte aber die Handelsbeziehungen zu Kanada ausbauen