Mancher Sommerurlauber dürfte bei seinem nächsten Flug eine unangenehme Überraschung erleben. Die Billig-Airline Eurowings spart an den Bordsnacks.
Ab kommenden Dienstag gibt es für Eurowings-Passagiere, die mit dem Billigtarif der Airline fliegen, keine kostenlose Bordverpflegung mehr. Wer sich schon auf sein Gratis-Wasserfläschchen und das bisher übliche Sandwich gefreut hat, sollte ab dem 4. Juni etwas Geld mit ins Handgepäck nehmen. Gegen Bezahlung gibt es weiterhin kleine Speisen und Getränke.
Damit gibt Eurowings eines seiner Alleinstellungsmerkmale auf. Denn andere Billigflieger geben schon lange keine Gratissnacks mehr aus.
Eine Sprecherin von Eurowings bestätigte die Meldung vergangene Woche. Man habe die Entscheidung in Folge „des klaren Feedbacks unserer Gäste“ gefällt. Als Ausgleich für den bald abgeschafften Gratissnack würden Kunden von einer generellen Verbesserung des Angebots profitieren. Beispielsweise könnten Smart-Tarif-Kunden zukünftig genauso wie Business-Kunden das Priority-Boarding in Anspruch nehmen und erhielten somit eine Garantie, dass ihr Gepäck mit in den Flieger dürfe.
Flugpreise fallen weiter
Experten gehen davon aus, dass sich die Flugpreisspirale weiter nach unten drehen wird. So betrachtet, ist es nur eine logische Konsequenz, dass Eurowings versucht, Kosten einzusparen, wo möglich. Erst kürzlich enthüllte der SPIEGEL, dass auch bei der Bordverpflegung um jeden Cent gefeilscht wird. Beispielsweise koche das Catering-Subunternehmen der Lufthansa die Bordspeisen so günstig wie möglich in Tschechien und ließe die abgepackte Ware dann zu den entsprechenden Flughäfen in Deutschland transportieren.
Unter den Billiganbietern ist die Fluggesellschaft Eurowings, welche seit 2011 zu 100 % von Lufthansa geführt wird, noch verhältnismäßig hochpreisig und der Konkurrenzdruck ist hoch. Im Februar verließ Germania den Markt, welche viele Pauschalreisen bediente. Im Herbst 2017 gab Air Berlin in Folge eines langen Insolvenzverfahrens auf.
Auch in anderen Ländern hielten viele Airlines dem Konkurrenzdruck unter steigenden Treibstoffkosten bei gleichzeitig fallenden Flugpreisen nicht stand. Die isländische Fluggesellschaft WOW stellte im März 2019 den Betrieb ein. Was für Experten abzusehen war, kam für manchen Urlauber höchst überraschend. Nach gescheiterten Gesprächen mit Investoren hatte die Airline von heute auf morgen mitgeteilt: „Alle Wow-Air-Flüge werden gestrichen.“ In Folge dessen verloren manche Urlauber plötzlich ihren Rückflug. Das Außenministerium des Inselstaates entschuldigte sich sogar offiziell bei den betroffenen Reisenden und der Mitbewerber Icelandair bot den gestrandeten Touristen einen Preisnachlass für den Heimflug an.
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