Amazon ist zu weit gegangen – Jetzt muss sich die Verbraucherzentrale einschalten

Amazon-Kunden aufgepasst: Der Online-Verkaufsriese wendet einen äußerst unfairen Trick an – Verbraucherschützer sind in Aufruhr. Es handelt sich um die Änderungen, die Amazon kürzlich an seinem Prime-Video-Angebot vorgenommen hat.

Eine völlige “Missachtung von Verbraucherrecht”, lautet die Einschätzung von Ramona Pop, Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv). Die Verbraucherzentrale ist derzeit dabei, eine Sammelklage gegen Amazon zu verfassen.

Die Begründung: Anfang des Jahres hatte Amazon plötzlich angekündigt, die Konditionen seines Prime-Video-Angebots zu ändern. Amazon Prime-Kunden zahlen 8,99 Euro pro Monat für den Streaming-Dienst von Amazon – bisher ein ungestörter Genuss von Filmen, TV-Serien und Dokumentationen. Doch seit Anfang dieser Woche werden Prime-Video-Abonnenten einen entscheidenden Unterschied feststellen: Ihre Videostreams werden nun durch Werbung unterbrochen.

Nach Angaben von Amazon ist dies notwendig, weil das Unternehmen die zusätzlichen Einnahmen braucht: Die Kosten sind gestiegen, und außerdem plant das Unternehmen, sein Angebot mit Sportereignissen zu erweitern. Wer die Werbung nicht sehen will, hat die Möglichkeit, sie gegen einen Aufpreis von 2,99 Euro pro Monat abzuschalten.

Die Amazon-Kunden wurden darüber mit einer E-Mail im Stil von “Das kommt jetzt” informiert – und das ist das Problem für die Verbraucherschützer. Laut Ramona Pop hätte Amazon jedem Kunden die Möglichkeit geben müssen, anzugeben, ob er mit der Änderung einverstanden ist oder nicht, denn es handelt sich um eine erhebliche Vertragsänderung. Amazon dürfe seine Kunden “nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen.”, so Pop. Dieser Meinung ist auch die Stiftung Warentest, die die neue Werbung auf Prime Video als rechtswidrig bezeichnet hat.


Die Verbraucherzentrale bereitet nun eine Sammelklage gegen Amazon vor. Sobald diese fertig ist, werden der vzbv sowie die örtlichen Verbraucherzentralen darüber informieren, damit sich betroffene Verbraucher ihr anschließen können. Da über 17 Millionen Haushalte in Deutschland ein Prime-Abonnement haben, dürfte die Klage auf große Aufmerksamkeit und Unterstützung stoßen.

Kommentare anzeigen

  • Das Deppenkastl wird sowieso überbewertet. Lest lieber ein gescheites Buch, dann erspart ihr euch auch die Deppenwerbung.

  • Abgezockt werden Wir überall und wenn man diesen Dienst in Anspruch nehmen möchte hat man auch die Möglichkeit zu Kündigen. Ich bin mit amazon und dessen Online Shop sehr zufrieden. Ob Reklamationen oder Neubestellungen werde immer fachgerecht beraten und es hat mit einem Anruf beim Kundenservice sehr schnell im persönlichen Gespräch eine zufrieden stellende Lösung gegeben.
    Toll weiter so

  • Hatte zeitgleich gekündigt. Lohnt es sich für mich nicht mehr, und dann noch Werbung nein danke.

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Kai Degner