Amtliche Warnung vor tödlicher Gefahr: Tsunami rollt auf Küste zu

Nach einem Erdbeben haben sich Wassermassen in Bewegung gesetzt, die jetzt auf die Küste zurollen. Eine amtliche Tsunami-Warnung war die Folge – sie gilt für die Ostküste der südlichen Hauptinsel Kyushu, wo sich das Beben in einer Tiefe von rund 30 Kilometern ereignete.

Nach einer Warnung der meteorologischen Behörde wurden Flutwellen von bis zu einem Meter Höhe an der Küste der südwestlichen Hauptinsel Kyushu registriert. Wichtig zu wissen: Tsunamis wogen nicht nur an der Wasseroberfläche, sondern auch in der Tiefe. Aufgrund der mächtigen Erschütterung sind die tiefen Wasserschichten in Bewegung geraten. Im flachen Gebiet in der Nähe der Küste drängt sich Wasser damit auf engerem Raum zu sehr hohen Wellen zusammen. Während ein Tsunami also am offenen Meer zum Teil kaum zu bemerken ist, richtet er an der Küste vielleicht große Zerstörung an.

Shopping von Beben unterbrochen
Das Beben vor der Küste Japans erreichte Stärke 7,1 und war an Land spürbar. Videos in sozialen Medien zeigen eine wackelnde Shopping-Mall, Menschen kauerten sich auf den Boden. Größere Schäden werden bis dato aber nicht beklagt. Auch die Atomkraftwerke hätten keine Besonderheiten gemeldet, so heißt es. Nur den Betrieb von Hochgeschwindigkeitszügen habe man zeitweilig unterbrechen müssen, so Kabinettssekretär Yoshimasa Hayashi.

Düstere Prognosen der Experten
Die Behörde warnt nun, dass die Risiken eines Mega-Bebens im sogenannten Nan­kai-Gra­ben höher als üblich seien. Der Tiefseegraben befindet sich vor der Küs­te Japans, über etwa 900 Kilometer von der Präfektur Shi­zuoka auf der Haupt­in­sel Hons­hu.  Ein solches Mega-Beben und ein nach­fol­gen­der Tsu­na­mi würden einen ver­hee­ren­den Scha­den in dem Inselreich anrichten. Ein Erdbebenforschungsausschuss der Regierung hatte eine 70- bis 80-prozentige Wahrscheinlichkeit prognostiziert, dass sich in der Nähe des Nankai-Grabens in den nächsten 30 Jahren ein Beben der Stärke 8,0 bis 9,0 ereignen wird. 

Erinnerungen an die Dreifachkatastrophe vom März 2011 werden wach, als ein Beben der Stärke 9 im Nordosten Japans einen gewaltigen Tsunami auslöste, der nicht nur rund 20.000 Menschen in den Tod riss, sondern auch eine Atomkatastrophe in Fukushima zur Folge hatte. Sollten sich die Prognosen der Wissenschaftler bewahrheiten, drohen noch wesentlich schlimmere Folgen als 2011.

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Martin Beier