Über Frankreich passierte eine Superzelle mit Starkregen, Hagel und Orkanböen die deutsche Grenze. In Teilen Baden-Württembergs brodelt das Unwetter daher schon seit heute Morgen. Doch auch im Osten braut sich ein Gewittercluster zusammen.
Das Landesinnenministerium in Baden-Württemberg und der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnen vor örtlichen, teils heftigen Gewittern im Südwesten. Die Warnung besteht ab den Mittagsstunden bis zur Nacht: Dabei können Unwetter mit Hagel, Sturm und Starkregen auftreten. Weitere Warnungen treffen Bayern, Österreich und die Schweiz.
Über der Schweiz hat sich ebenfalls ein Gewittercluster mit Starkregen und Hagel gebildet. Dort drohe laut DWD-Warnung örtlich Überflutungsgefahr.
Auch Bayern, Österreich und Tschechien sind von schweren Unwettern bedroht. Südlich der Donau können Gewitter mit Großhagel und Starkregen auftreten. Besonders in der Landeshauptstadt München soll es spätestens ab 15:00 zu schweren Gewittern kommen, die bis zum Dienstagmorgen anhalten oder wieder aufflammen können. Laut DWD sei hier teilweise die Drittgrößte Warnstufe angebracht. Der bevorstehende Hagel könnte Korngrößen von bis zu vier Zentimetern erreichen. Schäden an Autos und Dächern können nicht ausgeschlossen werden. Menschen sollten sich in der Gewitterphase nicht im Freien aufhalten. Das Unwetter könnte ähnlich heftig werden, wie an Pfingsten. Bei diesem Gewitter fielen teilweise Hagelkörner in Golfballgröße und richteten einen beträchtlichen Schaden in und um München sowie in Oberbayern an.
Hintergrund für die Wetterlage ist ein Zusammentreffen der Saharaluft im Süden auf die kalte Meeresluft die von Norden nach unten drückt. Im Küstenumfeld ist ab Dienstag mit Stürmen und markanten Gewittern zu rechnen.
Auf der Webseite des DWDs können Sie prüfen, ob Ihre Region von der akuten Wetterwarnung betroffen ist. Der DWD berichtet dort regelmäßig und detailliert über aktuelle Wetterwarnungen.
Einzelne Medien sprechen in den Unwetter-Regionen auch von einer Bedrohung durch Tornados. Andreas Friedrich, Diplom Meteorologe und Tornadobeauftragter des DWD erläuterte, dass Tornados schwer vorherzusagen seien. Eine solche Meldung kann daher zutreffen, muss aber nicht. Anhand der Wetterlage sei zwar das Tornadorisiko abschätzbar, ob und wo genau die Super-Stürme zuschlagen, sei jedoch nie genau vorhersehbar. Tatsächlich seien Tornados technisch nicht einmal messbar. Um einen Tornado zu identifizieren, brauche es Augenzeugen oder eine nachträgliche Schadensbegutachtung. Anfang Juni wurden in Bocholt bei Hannover Autos angehoben und verwirbelt. Derartige Schäden seien ein deutliches Indiz, um einen Tornado nachträglich zu identifizieren.
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