Am Freitagabend explodierte eine Bombe in der Fußgängerzone von Lyon. Mindestens 13 Menschen wurden verletzt.
Am frühen Freitagabend explodierte in der Fußgängerzone von Lyon eine mutmaßliche Paketbombe. 13 Menschen wurden verletzt, 11 mussten ins Krankenhaus, unter ihnen ein achtjähriges Mädchen. Präsident Macron sprach von einem Angriff. Der Pariser Anti-Terror-Staatsanwalt Rémy Heitz übernahm die Ermittlungen. Er hat sich sofort auf den Weg nach Lyon begeben.
Ersten Untersuchungen zufolge enthielt die Bombe Schrauben, Nägel oder Bolzen, die in einem Paket oder einer Tasche versteckt zur Detonation gebracht wurden. Das französische Innenministerium sprach von einem Beutel, der einen Sprengsatz mit Schrauben enthielt. Das “Paket” explodierte in der belebten Fußgängerzone nahe des Bellecour-Platzes zentral in Lyon. An Ort und Stelle wurde ein Mann mittleren Alters beobachtet. Die Behörden fahnden derzeit nach dem Verdächtigen. Eine Überwachungskamera beweist die Anwesenheit des Mannes. Er soll den Beutel vor einer Bäckerei auf den Boden geschmissen haben und sei dann mit dem Fahrrad geflüchtet. Danach kam es zur Explosion. Die Polizei teilte ein Fahndungsfoto des Verdächtigen unter anderem auf Social Media Kanälen.
Zwischenzeitlich seien Gerüchte umgegangen, wonach es noch weitere Explosionen in Lyon gegeben hätte. Diese dementierte die örtliche Präfektur in Lyon. Die Bevölkerung wurde gebeten, keine falschen Gerüchte über soziale Netzwerke zu verbreiten und keine Panikmache zu fördern.
Die Regierung sei “äußerst schockiert” hieß es in einer ersten Stellungnahme. Der für den Bezirk zuständige Bürgermeister Denis Broliquier zeigte sich dennoch erleichtert, weil die Explosion verhältnismäßig glimpflich ausging und niemand lebensbedrohlich verletzt wurde, betonte aber „wir wissen mit Sicherheit, dass es ein Sprengsatz war.“
Präsident Emmanuel Macron erwischt die Neuigkeit mitten im Wahlkampf zur Europawahl. In einem Interview in dem der französische Präsident eigentlich zur kommenden Wahl befragt wurde, bezeichnete er den Vorfall als „Angriff“. Genauere Angaben konnte er zunächst nicht machen. Auch er erklärte am Freitagabend, es gebe bislang kein Todesopfer. Dennoch sei er in Gedanken bei den Verletzten und ihren Familien.
Auch andere Politiker reagierten: Premierminister Édouard Philippe nahm nicht mehr wie geplant an der finalen Wahlkampfveranstaltung seiner Partei teil. Frankreichs Innenminister Christophe Castaner ermahnte zu erhöhten Sicherheitsmaßnahmen in ganz Frankreich. Besonders Großveranstaltungen mit Menschenansammlungen müssten verstärkt geschützt werden. Marine Le Pen bezeichnete den Vorfall als “terroristischen Anschlag”.
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