Gegen 19:30 Uhr stoppten Passanten in Hamburg-Harburg eine Streifenwagen der Polizei. Sie informierten die Beamten, dass in der Lüneburger Straße ein Mann mit schwersten Kopfverletzungen liege. Trotz Erstversorgung und Einlieferung in ein Krankenhaus erlag das Opfer wenig später seinen Verletzungen.
Der Mann habe die Verletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung erlitten. Das Opfer wurde später als Apotheker identifiziert. Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen und sicherte am Tatort Spuren.
War das Opfer Assad-Kritiker?
Mittlerweile ist mehr über das Opfer bekannt. Es handelt sich dabei um einen bekannten syrischen Oppositionsakivist und wurde vermutlich mit einer Axt erschlagen. Daher stellt sich die Frage: Musste er sterben, weil er Assad-Kritiker war?
Seit Jahren lebte Mohamed J. in Deutschland und war Apotheker und Immobilienbesitzer. Er engagierte sich zudem intensiv als Vorsitzender des Vereins “Union der Syrer im Ausland e.V.”. Bilder zeigten ihn in der Vergangenheit mit der syrischen Oppositionsflagge. Das Ziel des Vereins sei demnach, “den Zusammenhalt der Syrer außerhalb Syriens zu unterstützen auf der Grundlage eines freien demokratischen Staates (…), um eine bessere Zukunft für unsere Kinder in der Heimat zu ermöglichen“. Nun ist er tot.
Die letzten Stunden im Leben des Apothekers
„Nachmittags saß ich mit ihm noch im Büro seiner Apotheke zusammen“, so ein Bekannter (33) zu BILD. In der Fußgängerzone von Hamburg-Harburg besaß das Opfer mehrere Immobilien, unter anderem auch die Apotheke. In einem der Gebäude befindet sich auch der Vereinssitz. „Wir sprachen über eine Demo zum Jahrestag der syrischen Revolution, die wir in Hamburg organisieren wollten“, so der Bekannte.
Später habe er noch einen Zahnarzt-Termin gehabt und ist dann am Abend wieder in die Fußgängerzone zurückgekehrt. Blutüberströmt taumelte er gegen 19:30 Uhr aus dem Gebäude, wo sich der Verein befindet, und brach vor den Passanten zusammen.
Ein Notarzt brachte ihn in ein Krankenhaus, jedoch erlag der Apotheker dort seinen schweren Verletzungen. Nach ersten Informationen wurde er durch stumpfe Schläge auf Kopf und Oberkörper getroffen, auch hatte er Schnittverletzungen, wie von einer Axt.
Der Täter ist auf der Flucht. “Am wahrscheinlichsten ist, dass Mohamed wegen seiner politischen Aktivitäten getötet wurde“, vermutet der Bekannte. Erst kürzlich hat der Immobilienbesitzer einem syrischen, gewerblichen Mieter gekündigt. „Grund soll gewesen sein, dass er den Vater des Mieters in einem Video als Angehörigen von Assads Armee entdeckt hatte“, so der Bekannte.
Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.
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