Die Polizei ersucht dringend um Mithilfe: Der kleine Emile verschwand spurlos aus dem Garten der Großeltern im französischen Ort Vernet in Alpes-de-Haute-Provence. In einer Minute spielte er noch fröhlich, dann war er plötzlich weg. Seit Samstag ist der Junge schon verschwunden. Die Familie ist verzweifelt.
Derzeit läuft eine groß angelegte Suchaktion nach Emile. Seine Angehörigen sind unterwegs und werden von der Polizei sowie Hunderten Freiwilligen unterstützt. Die Ermittler sprechen von einem “Wettlauf gegen die Zeit”. Da eine Entführung nicht ausgeschlossen werden kann, durchsuchen die Polizisten auch Häuser in der näheren Umgebung.
Wenn man den deutschen Zahlen Glauben schenkt, stehen die Chancen nicht schlecht, Emile wiederzufinden. Laut Bundeskriminalamt galten im Jahresverlauf 2022 insgesamt rund 16.600 Kinder hierzulande als vermisst. Die Aufklärungsquote liegt jedoch im Schnitt bei fast 97 Prozent. Bei den drei Prozent ungeklärter Fälle sind auch Kindesentziehungen enthalten, ebenso Dauerausreißer und unbegleitete Flüchtlinge, die aus ihrer Unterkunft verschwinden.
Bei dem verbleibenden Teil der vermissten Kinder ist leider anzunehmen, dass diese das Opfer einer Straftat wurden oder einen verhängnisvollen Unfall hatten. Sie könnten hilflos oder ums Leben gekommen sein.
Für betroffene Eltern vermisster Kinder wurde eine europaweit einheitliche Hotline eingerichtet (Tel. 116000), die rund um die Uhr kostenlos aus allen Netzen zu erreichen ist. Mütter, Väter und andere Angehörige erhalten Beratung und Hilfe.
Die Polizei ermittelt grundsätzlich immer im Hinblick auf eine Gefahr für das Leben oder die Unversehrtheit des Kindes. Es wird zur Fahndung ausgeschrieben und im näheren Umfeld werden Befragungen durchgeführt, was oft schon zu einer Lösung des Falles führt. Wichtig sei es auch, möglichst schnell zu handeln.
Über den Verein “Vermisste Kinder” kann eine Broschüre bestellt werden, in welcher der Kriminalpsychologe Alfred Gallwitz Tipps gibt, wie Eltern und Kinder Gefahren vermeiden können. Doch oft genug kommen aus dem nahen Umfeld des Opfers. Die Kinder müssten lernen, auch vertrauten Menschen gegenüber eine gewisse Zurückhaltung zu haben, so Experten.
Bild: Gendarmerie Nationale
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