Der Anklage gegen den wohl berühmtesten Impfgegner Deutschlands, Sucharit Bhakdi, wurde nun endlich vom Amtsgericht Plön stattgeben. Prozessbeginn soll bereits im kommenden Frühjahr 2023 sein. Dann muss sich der Mikrobiologe wegen Volksverhetzung vor Gericht verantworte. Bereits während der aktiven Corona-Pandemie wurde Bhakdi zu einem der bekanntesten Mitglieder der Impfgegnerszene.
Über die Zulassung des Verfahrens informierte die Öffentlichkeit jüngst das Landgericht Kiel. Unter anderem soll auch Bhakdis Buch „Corona Fehlalarm?“ Bestandteil der Verhandlung sein. Es ist eines der meistverkauften Sachbücher 2020 und damit ein Bestseller.
Neben seiner nicht belegten Meinung zur Impfthematik in Deutschland wirft die Generalstaatsanwaltschaft dem Autor auch vor, in einem Interview kritische Äußerungen über die Impfpolitik Israels mit generalisierenden Aussagen gegen Juden und Jüdinnen getroffen zu haben. Er habe mit seinen Aussagen religiöse Gruppen nicht gut aussehen lassen. Außerdem habe Bhakdi, der einst Professor für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene in Mainz war, in einer Rede bei einer Wahlkampfveranstaltung am 24. September 2021 in Kiel die Zulassung von Covid-19-Impfstoffen in Verbindung mit einem „Endziel“ gebracht, so die Anklage. Er soll sogar von einem zweiten Holocaust gesprochen haben. Dadurch sei das Schicksal von Jüdinnen und Juden unter der NS-Herrschaft verharmlost worden. Alleine den Vergleich zu ziehen, ist eine Verachtung aller Menschen, die dieses Schicksal vor vielen Jahren wirklich durchleben mussten.
Mehrere Thesen Bhakdis zur Corona-Pandemie wurden von Experten als irreführend oder falsch eingeordnet. Doch an genau diesen haben sich Verschwörungstheoretiker immer wieder festgehalten und sie als Grundlage für Demonstrationen oder Hasspredigen genutzt.
Sucharit Bhakdi hat, wie kein anderer in der vergangenen Zeit, für so viel Spaltung, Verunsicherung und auch Hass in unserem Land gesorgt.
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