Plötzlich schwarze Bildschirme: So wird es zwölf Millionen deutschen Bürgern ab dem 1. Juli gehen. Und auch Sie werden kein Fernsehen mehr haben, falls Sie Teil eines sogenannten Sammelvertrages mit einem Kabelnetzbetreiber sind.
Diese alten Verträge aus den Achtzigerjahren wurden pro Mietshaus zu etwas günstigeren Konditionen abgeschlossen. Das Kabelfernsehen wird somit als Nebenkosten auf die Miete draufgeschlagen. Damit ist jetzt Schluss – diese Verträge laufen aus, und jeder muss sich selbst um seinen TV-Vertrag kümmern. Wer nicht handelt, starrt schon ab Sommer auf einen schwarzen Bildschirm.
Achtung: Bevor es so weit kommt, werden Sie in der Regel mehrmals darüber verständigt, dass Handlungsbedarf besteht – entweder vom Vermieter oder per Aushang vom Kabelnetzbetreiber. Laut Rolf Bosse vom Mieterverein in Hamburg gibt es aber keine gesetzliche Verpflichtung zu dieser Information.
Für Mieter gilt es, herauszufinden, ob sie einen Sammelvertrag nutzen. Da die Verträge teils schon so alt sind, können sich nicht einmal alle Vermieter an den Abschluss erinnern. In zahlreichen Mietshäusern nutzt man zudem Satellitenanlagen für den Fernsehempfang. Werfen Sie daher einen genauen Blick auf Ihre Nebenkostenabrechnung! Lesen Sie dort die Worte „Sammelvertrag TV“, „Kabelfernsehen“, „TV-Anschluss“ oder eine ähnliche Formulierung? Dann sind auch Sie betroffen.
Falls nicht, nutzen Sie möglicherweise einen Einzelvertrag und müssen nicht tätig werden. Vielleicht sind Sie auch Empfänger eines zentralen Satellitenanschlusses. Damit können Sie kostenlos die öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender sehen. Ihnen wird aber auffallen, dass viele Anbieter in den nächsten Monaten mit Rabatten und günstigen Tarifen locken werden – es kann daher gut sein, dass sich für Sie ein Umstieg zu einem günstigeren Anbieter lohnt.
Besonders bitter ist das Aus der alten Verträge für Geringverdiener und Bürgergeldempfänger, denen das Fernsehen bisher über den Mietzuschuss bezahlt wurde. Sie müssen die Kosten ab dem Sommer selbst tragen. Geringverdiener müssen für ihren eigenen Anschluss mit Mehrkosten ab 40 Euro im Jahr rechnen.
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Eh besser - lest lieber Bücher!