Becker äußert sich zum Pass-Streit – Fakt, dass ich Diplomat bin

Boris Becker steckt mitten in einem Insolvenzverfahren, dabei soll ihm seine Immunität als Diplomat für Zentralafrika unter die Arme greifen. Nun stellt der Außenminister des Landes den Diplomatenstatus von Becker in Frage. Doch der ehemalige Tennis-Star wehrt sich.

Die Tennis-Legende, Boris Becker, meldete sich nun im Disput um seine scheinbare diplomatische Immunität zu Wort. In einem Interview merkte Becker an: „Es ist aber nun eine Realität, es ist ein Fakt, dass ich heute Diplomat von Zentralafrika bin”, so der ehemalige Tennisprofi zu „Top Magazin Frankfurt“. Er habe jetzt den Posten eines “Attaché für die Beschaffung von Mitteln für sportliche, kulturelle und humanitäre Angelegenheiten” inne. Dieser Status habe allerdings nichts mit dem augenblicklichen Insolvenzverfahren gegen ihn zu tun.

Der 50-Jährige wiederholte: “Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun”. Weiterhin erklärt er: “Es ist richtig, dass mein Diplomatenstatus einige Privilegien beinhaltet. Zum Beispiel Immunität bei den besonderen Fällen, das muss man prüfen, aber das ist für mich nicht vordergründig wichtig.” Der Botschafter der Zentralafrikanischen Republik hat ihm persönlich den „Pass“ im April dieses Jahres übergeben. “Mehr kann man dazu nicht sagen”, so Becker.

Der Außenminister der zentralafrikanischen Republik erklärte in einem Gespräch mit der „Welt“, dass Boris Becker keine diplomatische Immunität hätte. Das steht im Widerspruch zu dem, was der zentralafrikanische Botschafter, Daniel Emery Dede, in Brüssel der Deutschen Welle mitteilte. Laut seiner Aussage habe Becker einen Diplomatenpass und könne sich in einem eventuellen Insolvenzverfahren auf die diplomatische Immunität zurückgreifen. Nun ist die Rede von einem, möglicherweise“ gefälschten Pass.

Das Verfahren sollte diese Woche auslaufen, dann wäre Boris Becker schuldenfrei, doch der Insolvenzverwalter Mark Ford stellte einen Antrag auf Verlängerung. Der Vorwurf lautet, dass die Tennis-Legende nicht wirklich an einer Lösung mitgearbeitet hätte. Auch ist Ford nicht bekannt wo sich ein Teil der Tennistrophäen befinde.

In einer Stellungnahme des Insolvenzverwalters teilte dieser mit: „Wir begrüßen Herrn Beckers Auftrag, Sport in der Zentralafrikanischen Republik zu fördern. Wir glauben aber, dass es keinen materiellen Einfluss auf Herrn Beckers Insolvenz hat“.

Der Hauptgläubiger ist davon überzeugt, dass Becker ihm mehr als das Doppelte schulde. Dies belegt der Gläubiger mit dem Zinssatz von 25 Prozent. Der 50-Jährige Tennisprofi betonte, dass dies „weder rechtskräftig noch rechtswirksam“ sei und erklärt damit die Uneinigkeit vor Gericht.

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Martin Beier