Der Islamische Staat terrorisiert nicht nur Europa, sondern auch die Türkei. Aktuell kämpfen die Sicherheitsbehörden vor Ort besonders intensiv gegen potenzielle Anschlagstäter.
„Ich möchte, dass unsere Nation das weiß: Wir werden mit Ihren Gebeten und Ihrer Unterstützung ununterbrochen kämpfen, bis der letzte Terrorist neutralisiert ist!“, schreib Innenminister Ali Yerlikaya am Freitag im Onlinedienst X (ehemals Twitter), nachdem in dieser Woche erneut 119 Terrorverdächtige in der Türkei verhaftet wurden.
Die Festgenommenen stehen allesamt in Verdacht, der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzugehören. Die Zugriffe erfolgten in 23 der 81 türkischen Provinzen, unter anderem in den bevölkerungsreichen Regionen Istanbul, Ankara und Izmir. Minister Yerlikaya hatte schon in der vergangenen Woche 65 Festnahmen im Zusammenhang mit dem IS gemeldet.
Wie die Behörden melden, wurden seit Juni 2023 mehr als 3600 Verdächtige in der Türkei verhaftet. Einige dieser mutmaßlichen IS-Mitglieder haben sich im Jahr 2019 in der Türkei niedergelassen, nachdem das selbst ernannten „Kalifat“ der Dschihadistengruppe zusammengebrochen war.
In der Türkei gibt es immer wieder Terroranschläge, die auf das Konto der IS gehen. So wurde Ende Jänner bei einem Angriff auf eine katholische Kirche in Istanbul ein Mensch getötet, die Gruppe bekannte sich zu dem Attentat. Zwei maskierte Männer waren damals am Morgen während des Gottesdienstes in die Kirche Santa Maria im Stadtteil Sarıyer eingedrungen. Das Opfer war Berichten zufolge 52 Jahre alt. Den Tätern war zunächst die Flucht gelungen.
Im Jahr 2017 traf es gleich 39 Menschen bei einem Anschlag auf eine Diskothek in Istanbul. Ende April konnten die türkischen Behörden einen Mann in Istanbul festnehmen, dem man die Planung eines Bombenanschlags vorwirft.
Die Türkei geht bereits seit geraumer Zeit vermehrt gegen die Terrormiliz vor. Mehr als 99 Prozent der Bevölkerung sind muslimischen Glaubens, der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge leben allerdings auch mehr als 180.000 Christen in der Türkei. Rund 85 Prozent von ihnen in der Region um Istanbul, darunter hauptsächlich Angehörige der armenischen Gemeinde.
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