Behörden warnen: Zehntausende Euro Falschgeld im Umlauf

Verbraucher und Unternehmer aufgepasst: Zehntausende Euro Falschgeld sind im Umlauf. Die raffinierten Fälschungen haben meist die Form von 2-Euro-Münzen. Es wird befürchtet, dass Urlauber die Münzen unwissentlich in ganz Europa verbreiten könnten.

Schauen Sie sich jemals Ihr Wechselgeld wirklich an? Die meisten von uns haben die Angewohnheit, Banknoten mit größerem Nennwert zu prüfen, aber wenn es um Münzen geht, schenken die wenigsten von uns ihnen wirklich Beachtung. Gefälschte Münzen werden nun aber zu einem echten Problem: Im Kosovo zwingt die Menge an Falschgeld, die im Umlauf ist, die Unternehmen in die Knie.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, machen die forensischen Labors im Kosovo Überstunden, um die gefälschten Münzen zu identifizieren. Obwohl der Kosovo nicht zur Eurozone gehört, hat er vor einigen Jahren den Euro als Währung eingeführt. Der Zustrom gefälschter Münzen in das Land war anfangs gering: Im vergangenen Jahr wurden etwas mehr als 4000 gefälschte Münzen identifiziert. In den ersten 6 Monaten dieses Jahres wurden über 30 000 aus dem Verkehr gezogen.

Die Situation ist so schlimm, dass sich einige Geschäfte inzwischen ganz weigern, 2-Euro-Münzen anzunehmen. Andere, so ein Supermarktbesitzer, der anonym bleiben möchte, nehmen gefälschte Münzen an und geben sie ihren Kunden direkt als Wechselgeld zurück. Diese Münzen werden nie zur Bank gebracht.

Da der Tourismus in den Balkanländern zunimmt, besteht die Sorge, dass die gefälschten Münzen ihren Weg in das übrige Europa finden könnten. Die Polizei warnt, dass die Qualität der Fälschungen im Laufe des letzten Jahres immer besser geworden ist. Einige Fälschungen können noch immer optisch erkannt werden, andere durch das Geräusch, das sie machen, wenn man sie auf einen Tisch fallen lässt. Andere hingegen sehen laut den Forensikern für einen Laien echt aus, haben das richtige Gewicht und sogar die gleichen magnetischen Eigenschaften wie echte Münzen.

Im vergangenen Jahr verfolgte die Polizei im Kosovo über 800 Fälle von Geldfälschung. In diesem Jahr sind es bisher fast 500. Nach Angaben der Polizei werden die gefälschten Münzen und Banknoten in den sozialen Medien für 10-20 % ihres Wertes zum Verkauf angeboten. Eine verlockende Aussicht für Betrüger. Ein Geschäftsinhaber schätzt, dass er jeden Monat über 4000 Euro an gefälschten Münzen einnimmt.

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  • Wenn die Münzen in Umlauf kommen und keiner merkt es, schadet das nur dem, der eine solche Münze als Wechselgeld bekommt und dem Händler beim nächsten Einkauf auffällt. Kann da leicht vorkommen, dass mit solchen Münzen bezahlt wird, ohne dass man weiss, mit Falschgeld bezahlt zu haben. Die Münzen gehen dann von Hand zu Hand.Man bekommt Ware die man mit Münzen ohne Wert bezahlt.
    Ich sehe da eher ein größeres Problem wenn es um Papiergeld geht. Damit kann man weitaus größere Schäden anrichten.

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Kai Degner