Es ist kaum zu glauben, aber wahr: Ganze 62 von 172 Warenhäuser will die riesige Kaufhauskette Karstadt Kaufhof in Deutschland schließen. Zusätzlich sind Schließungen von 20 der 30 Niederlassungen der Tochter Karstadt Sports geschlossen worden. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am heutigen Samstag.
Zu den zu schließenden Filialen zählen unter anderem die Standorte Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Hamburg und München sowie die Hauptverwaltung von Karstadt Sports in Essen werden. Zusätzlich sind auch die Standorte in Wiesbaden, Frankfurt am Main, Kiel, Hanau, Rosenheim und Norderstedt von der großen Schließung betroffen.
Nach Angaben des Betriebsrates werden durch die Schließungen insgesamt 5317 Mitarbeiter arbeitslos.
Noch am gestrigen Freitag hatte die Geschäftsführung von Galeria Karstadt Kaufhof diese Maßnahmen als unumgänglich beschrieben. „Wir wissen, was dies für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet. Aber dieser Schritt ist ohne Alternative, weil diese Filialen den Gesamtbestand des Unternehmens gefährden”, sagte der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz.
Kommunen und Politik haben aufgrund der Schließungen Angst vor dem Aussterben der beliebten Innenstädte. „Die betroffenen Kommunen müssen gemeinsam mit dem Handel und den Immobilieneigentümern Zukunftsstrategien erarbeiten”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, der “Passauer Neuen Presse” am heutigen Samstag. Landberg ist sich auch sicher, dass Galeria Karstadt Kaufhof stellvertretend für die von der Krise betroffenen Händler stehe. „. Nach Schätzungen von Handelsexperten stehen 50 000 Einzelhändler vor der Pleite.” Im Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag) betonte er, die Corona-Pandemie biete aber auch eine Chance: „Es muss uns gelingen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln – zum Beispiel Gemeinschaftskonzepte zwischen Handel, Gastronomie, Kultur, aber auch Büronutzungen.” Und auch weitere Schließungen müssten dringend verhindert werden.
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