Eine unerwartet plötzliche Ankündigung: Eine der beliebtesten Modeketten Deutschlands muss bundesweit Hunderte von Filialen schließen. Die Verbraucher werden traurig sein, zu hören, dass die beliebte Münchner Modekette Hallhuber nun endgültig vor dem Aus steht.
Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte wurde bekannt, dass der Münchner Modegigant Hallhuber erneut Insolvenz anmelden musste. Für Hallhuber war es bereits das zweite Mal: Das erste Mal geschah es während der Pandemie. Nun scheint es so, als ob der Modehändler nie wieder richtig auf die Beine kommen konnte.
In einem Brief an seine Kunden nennt Hallhuber “die allgemein bekannten Auswirkungen der Krise in der Ukraine, die gestiegene Inflation und die allgemeine Kaufzurückhaltung” als Gründe für seine finanziellen Schwierigkeiten.
Hallhuber wurde 1977 gegründet. Das Unternehmen wurde schnell populär und eröffnete rund 400 Filialen in mehreren europäischen Ländern. Über Deutschland hinaus gibt es Hallhuber-Filialen in Österreich, Belgien, dem Vereinigten Königreich, Norwegen, der Schweiz, Luxemburg und den Niederlanden.
Nun steht der Großteil davon vor der Schließung. Es handelt sich um eine “vorsorgliche Maßnahme”, die Teil des Insolvenzverfahrens von Hallhuber ist. In Österreich wurde zum Beispiel bekannt gegeben, dass 9 von 13 Hallhuber-Filialen geschlossen werden. Für Deutschland gibt es noch keine offizielle Ankündigung, aber eine schnelle Internetrecherche zeigt, dass wohl nur wenige der 200 Filialen geöffnet bleiben werden.
Wer in den letzten Tagen an einer Hallhuber-Filiale vorbeigekommen ist, hat es vielleicht schon gesehen: Ende letzter Woche gab es die ersten Meldungen über Filialen, in denen Plakate mit der Aufschrift “Wir schließen diese Filiale” und “Alles muss raus” zu lesen waren. Wie die Leipziger Volkzeitung berichtet, wird die dortige Hallhuber-Filiale zum 30. September geschlossen. Obwohl dies noch nicht offiziell bestätigt wurde, ist es wahrscheinlich, dass auch andere Filialen zum gleichen Zeitpunkt schließen werden.
Der Online-Shop von Hallhuber ist bereits seit einiger Zeit nicht mehr verfügbar. In einem Schreiben auf der Website informiert der Modehändler seine Kunden, dass Rücksendungen nicht mehr erstattet werden können. Stattdessen sollen die Kunden ihre Artikel entweder behalten oder sie privat weiterverkaufen. Das hat einen sehr endgültigen Klang. Dennoch ist zu hoffen, dass sich rechtzeitig ein Finanzier findet, der die Marke retten kann.
Foto: dktue, CC0, via Wikimedia Commons
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