Bereits mehrere Todesfälle: Giftiger Fisch breitet sich in europäischer Urlaubsregion aus

Klein und unscheinbar, aber mit einem Gift ausgestattet, das einen erwachsenen Menschen töten kann: Eine gefährliche neue invasive Fischart breitet sich rasant aus. Forscher schlagen Alarm, nachdem mehrere Exemplare in einer beliebten Urlaubsregion an der Adria entdeckt wurden.

Steigende Meerestemperaturen ermöglichen die Ausbreitung von Wasserlebewesen weit über ihr natürliches Verbreitungsgebiet hinaus. In Europa versetzt eine neue Entdeckung Meeresbiologen in höchste Alarmbereitschaft: Eine invasive Fischart breitet sich an den Küsten einiger der beliebtesten Urlaubsorte Europas aus. Frühere Begegnungen mit dieser Art an anderen Orten haben gezeigt, dass nicht nur lokale Arten in Gefahr sind, sondern auch die Menschen, die das Gebiet nutzen.

In Griechenland und der Türkei, entlang der östlichen Mittelmeerküste, richtet der Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus) seit einiger Zeit großen Schaden an: Fischer berichten von durchgebissenen Leinen und Netzen und verlorenen Fängen, und Studien zeigen einen schockierenden Rückgang der Populationen einheimischer Fischarten, auf die der Kugelfisch Jagd macht. Auch mehrere Menschen sollen nach Begegnungen mit dieser invasiven Art gestorben sein. Der Grund dafür: Der Hasenkopf-Kugelfisch trägt ein starkes Gift namens Tetrodotoxin in sich. Dieses befindet sich vor allem in der Leber des Fisches, aber auch auf seiner Haut. Aus diesem Grund wurde in der Türkei und in Griechenland ein Fang- und Verzehrverbot für diesen Fisch erlassen.


Nun ist der Fisch auch in der Adriatischen See entdeckt worden. Wie die HNA berichtet, hat ein Fischer beim Fischen vor der kroatischen Insel Ceja sieben Exemplare des Hasenkopf-Kugelfischs gefangen. Der Fang wurde von Forschern der Universität Pula untersucht und verifiziert.

Der Hasenkopf-Kugelfisch ist an den kaninchenartigen Zähnen zu erkennen, die ihm seinen Namen geben und in einem langen, quadratischen Kiefer sitzen. Was die Färbung betrifft, so ist die Oberseite des Fisches grau und mit dunklen Flecken gesprenkelt. Außerdem hat er auffällige silberne Streifen an den Seiten. Er kann bis zu 40 cm lang werden, die meisten Exemplare sind jedoch kleiner. Der Fisch stammt ursprünglich aus dem westlichen Indopazifik. In den letzten Jahren hat er sich über das Rote Meer bis ins Mittelmeer ausgebreitet. Man geht davon aus, dass seine weitere Ausbreitung jetzt durch die allgemein wärmeren Meerestemperaturen ermöglicht wird. Obwohl er im Allgemeinen scheu ist und eher versucht, dem Menschen zu entkommen, als ihn anzugreifen, wird Badegästen empfohlen, einen großen Bogen um den Fisch zu machen, um jede Art von Kontakt zu vermeiden.

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Kai Degner