Billigflieger: Tausende Passagiere ohne Flüge in Deutschland
Eine der größten europäischen Billigfluggesellschaften hat eine massive Streichung von Flügen in Deutschland angekündigt: Rund 1,5 Millionen Sitzplätze sollen in Deutschland gestrichen werden. Schuld daran: die Maßnahmen der Bundesregierung.
Kostenerhöhung von Flügen in Deutschland
Nach der Haushaltskrise im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung zahlreiche Maßnahmen beschlossen, um mehr Geld in die Kassen zu bekommen. Dazu gehört auch die Erhöhung der Luftverkehrssteuer, die seit Mai dieses Jahres in Kraft getreten ist.
Reisende werden stark betroffen sein
Nun hat die irische Fluggesellschaft Ryanair die Nase voll und stellt der Bundesregierung ein Ultimatum: Wenn die Luftverkehrssteuer nicht zurückgenommen wird, wird sie ihre Flüge von deutschen Flughäfen um weitere 10 Prozent reduzieren. Das mag nicht viel klingen, aber Ryanair ist eine der meistgeflogenen Fluggesellschaften in Europa, und tatsächlich wären in diesem Fall rund 1,5 Millionen Sitzplätze betroffen.
Ryanair: Dringendes Handeln der Bundesregierung erforderlich
Nach Angaben von Ryanair erholt sich der Flugverkehr an deutschen Flughäfen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern am langsamsten nach der Pandemie. Ryanair macht dafür die hohen Steuern und Gebühren sowie das „Hochpreis-Monopol“ der Lufthansa verantwortlich.
Neben der Erhöhung der Luftverkehrssteuer beanstandet Ryanair auch die hohen Gebühren für die Flugsicherung und die bereits beschlossene Gebührenerhöhung für die Luftsicherheitskontrollen für Passagiere an Flughäfen. Sollte die Bundesregierung nicht handeln, beabsichtigt Ryanair, zahlreiche Flüge in Länder zu verlegen, in denen sie zu geringeren Kosten operieren kann. Dies würde rechtzeitig zum nächsten Sommer geschehen, so dass tausende deutsche Reisende, die sich auf einen günstigen Urlaub mit Ryanair gefreut haben, ohne Flüge dastehen würden.
Ob und wie die Bundesregierung auf die Forderungen von Ryanair reagieren wird, bleibt abzuwarten. Das Thema der hohen Flugkosten in Deutschland wurde auch schon mehrfach angesprochen, unter anderem vom deutschen Branchenverband BDL.
