Hunderte Sorten Medikamente werden in Deutschland knapp. Besonders brisant ist die Lage bei Arzneimitteln für Kinder. „Wir sind nur noch am Improvisieren“, erklärte ein Vertreter des Privatgroßhändlers Kehr in einem Fernsehinterview.
Deutschland gehen die Medikamente aus. Wenn die Erkältungssaison heftig wird, zeichnen sich Dramen ab. Besonders Fiebersäfte und andere Kindermedikamente könnten bald ausgehen. Nachschub ist erst nächstes Jahr zu erwarten. Im November wurden mehr als 300 Arzneimittel für Kinder in einer Dringlichkeitsliste der deutschen Apotheken gelistet. Insgesamt fehlen rund 600 bis 700 Präparate auf dem deutschen Markt.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bewertet die Lage trotz der Mangelliste als stabil. Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach beschwichtigte.
Apotheker und Großlieferanten schlagen allerdings andere Töne an. Das Portal „apotheke adhoc“ berichtet über Apotheken, denen jetzt schon hunderte Präparate nicht mehr vorrätig seien. Patienten müssten für manche Rezepte bei mehreren Apotheken anfragen, bis sie das bekämen, was der Arzt verschrieben hat. Die Apotheken wurden angewiesen, Vorräte anzuschaffen. Doch die Probleme liegen innerhalb internationaler Lieferketten. Die lokalen Apotheken haben darauf wenig Einfluss.
Besonders knapp sind die Vorräte an Antibiotika-Säften für Kinder, die jetzt Hochsaison haben. Die folgenden Präparate sollen noch bis ins kommende Jahr hinein von Lieferengpässen betroffen sein:
• Infectocef 500 Saft PZN 04046370, 04834529 Ende: 4. März 2024
• Infectobicillin Saft 750 alle Größen, PZN 04525308, 04525314, 04653443 Ende: 29. Januar 2024
• InfectoSupramox Saft 400 mg / 57 mg / 5 ml, PZN 04771651, 04771680 Ende: 1. April 2024
• Infectomox 500 Saft PZN 06648311 Ende: 8. Januar 2024
• Infectomox 250 Saft PZN 06648305 Ende: 4. März 2024
• Infectocillin 300 Saft PZN 01658374, 03124961 Ende: 5. Februar 2024
• Grüncef 500 mg/5ml Trockensaft PZN 08776071, 08776088 Ende: 5. Februar 2024
In manchen Fällen können Generika eine Notlösung sein, also Arzneimittel anderer Hersteller mit demselben Wirkstoff. Manche Wirkstoffe können Apotheker auch selbst zusammenmischen. In beiden Fällen können jedoch Probleme auftreten. Besonders Patienten in chronischer Behandlung reagieren manchmal empfindlich auf kleinste Veränderungen in der Rezeptur. Auch Allergiker sind oft auf ganz bestimmte Präparate angewiesen.
Manche Apotheken greifen auch auf Re-Importe aus dem Ausland zurück. Ideal ist die Lösung allerdings nicht. Sprachbarrieren und Preisgestaltung sorgen in solchen Fällen für Verunsicherung.
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Mangel Wirtschaft,Outsourcing und komplettes versagen der Bundesregierung. Die Gesundheit in der Deutschland wird nicht mehr so ernst genommen, seit Corona!
Dabei sollte Gesundheit nichts kosten und jedem sollte geholfen werden ohne hinter Gedanken, was der Patient an Geld bring!
Outsourcing -Auslagerung von Produktionen ,sollte laut Regierung schon lange unterbunden werden und die Produktion ins EIGENE Land wieder zurück geholt werden ,davon haben WIR so wie in diesem Fall noch NICHTS gehört. Wen doch sollte dieser Erfolg in Jeder Sendung publik gemacht werden. Aber das Geld regelt diesen Umstand und Wir werden davon NICHTS Merken.Nur Augenwischerei aber Keine Ergebnisse. Die Zwei-Klassen-Medizin wird wohl der Regelfall werden und die gut betuchten können sich noch einen Arztbesuch zeitnah und den Umständen (Krankheitsfall) leisten. Ansonsten muss man monatelang auf einen Termin für einen Arztbesuch einplanen und dann kann es schon zu spät sein.Wann wachen die Schlafmützen von Politiker auf und schaffen Rahmenbedingungen die es möglich machen, im Eigenen Land benötigte Produkte wieder selber herzustellen???? Die machen sich nur Gedanken wie die Asylpolitik Immigration und die Kriege bezahlt werden !!!
Herr Lauterbach hat als Berater der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt gesagt, es seien noch viele Effizienzreserven zu heben. Das ist jetzt der Erfolg des Hebens der Effizienzreserven. Es ist zum ersten Mal, dass ich erleben, dass jemand die eigenen Ideen so auf die Füße fallen.