Deutsche Forscher haben eine neue Spinne entdeckt, deren Gift so stark ist, dass ihr Biss innerhalb von 15 Minuten tödlich wirken kann.
Ein Forscherteam des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (Bonn/Hamburg) hat eine neue hochgiftige Spinne entdeckt: Es handelt sich um eine Art der Trichternetzspinne, eine Gattung, die für ihren lebensgefährlichen Biss bekannt ist.
Atrax christenseni: Die Riesen-Trichternetzspinne
Mit über 9 cm ist die neue Spinne, die den Namen Atrax christenseni trägt, selbst für australische Spinnen ein Riese. Das deutsch-australische Forscherteam um Dr. Danilo Harms fand die monströse Spinne in der Region um Sydney. Wie konnte ein solches Ungetüm so lange unentdeckt bleiben? Abgesehen von der Größe hat A. christenseni starke Ähnlichkeit mit anderen Trichternetzspinnen. Erst DNA-Tests bestätigten, dass es sich tatsächlich um eine eigenständige Art handelt.
Ihre Entdeckung könnte jedoch Leben retten: Ein schwerer Biss wie der von einer Trichternetzspinne wie A. christenseni kann leicht zum Tod führen. Die einzige Hoffnung für das Opfer ist, dass das richtige Gegengift rechtzeitig beschafft werden kann. Die Erkenntnisse der Forschergruppe von Dr. Danilo Harms sind für die Entwicklung weiterer Gegengifte von großer Bedeutung.
Neue giftige Spinnen auch in Deutschland
Australien ist nicht der einzige Ort, an dem neue giftige Spinnen entdeckt werden. Auch in Deutschland bekamen mehrere Menschen im vergangenen Jahr einen bösen Schock, als sie mit einer hochgiftigen invasiven Art konfrontiert wurden: die Braune Einsiedlerspinne (Loxosceles reclusa).
Mit einer Größe von weniger als einem Zentimeter ist diese unscheinbare Spinne etwas weniger beeindruckend als A. christenseni. Ihr nekrotisches Gift ist jedoch ebenfalls sehr gefährlich, und ein Biss sollte nie unbehandelt bleiben. Häufig bildet sich eine Blase, die sich schwarz färben kann. Die Bissstelle kann sich weiter verfärben und nach einigen Stunden oder Tagen sehr schmerzhaft werden. Ausschlag, Fieber und Schwindel sind weitere Symptome eines Bisses der Braunen Einsiedlerspinne. In Italien starben im vergangenen Jahr zwei Menschen, nachdem sie von braunen Einsiedlerspinnen gebissen worden waren. Da die Möglichkeit besteht, dass sich diese Spinnenart in Zukunft auch in Deutschland etablieren könnte, wird empfohlen, dass sich die Menschen mit ihrem Aussehen vertraut machen.
Sichtungen der Braunen Einsiedlerspinne sind bisher zum Glück nur selten gemeldet worden. Nicht so jedoch die der Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana). Diese bisher vorwiegend in Südeuropa vorkommende Spinne wurde nun auch in ganz Deutschland nachgewiesen. Obwohl die Nosferatu-Spinne bis zu 6 cm groß werden kann und einen schmerzhaften Biss hat (sie ist eine der wenigen Spinnen hierzulande, die die menschliche Haut durchbeißen kann), ist ihr Gift für den Menschen nicht gefährlich.
Foto: Thomas Mesaglio, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons
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